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Registriert: 3. August 2002, 13:45 Beiträge: 955 Wohnort: Bad Aibling
Hier ist eine kleine Geschichte (klein im wahrsten Sinne des Wortes) die ich heute Vormittag geschrieben habe. Zwar ist es kein LoK, aber ich hoffe das diese hier trotzdem "erlaubt" ist, da ich sonst keinen anderen Ort zum posten kenne [23]
The Master of Darkness
Da war einmal ein Mann der keinen Namen hatte. Er lebte in einer Welt die weder von Sonne noch von Mond beherrscht wurde und nur ein gleißendes Licht, gefangen in einem Edelstein, am Horizont alles Erhellte. Dennoch war dieses Land in zwei große Territorien geteilt – die des Lichts und des Schattens. Und sein Thron, der aus den Gebeinen toter Dämonen bestand, war in einem Turm, welcher auf dem höchsten Berg im Reich der Finsternis stand. Während er aussah wie ein normaler Mensch, so war seine Seele bis auf das tiefste Verdorben und seine Augen stets nach Süden gerichtet, wo man einen schwachen Lichtschein des Edelsteins vernehmen konnte, der ab und zu das Land der Dunkelheit durchschnitt. Sein Körper war übersäht von Wunden die von Tag zu Tag sich mehrten, denn sie waren sein Hass den er empfand und welcher ihn mehr und mehr auffraß. Doch eines Tages wurde eine Stimme zu ihm getragen, die nicht aus seinem Reich stammte, denn die Worte waren, trotz des dort für ihn enthaltenen Gifts, so süß wie Honig. Die Dämonen, die sich zu seinen Füßen rankten, hatten Furcht, doch er hörte aufmerksam zu „Wieso sitzt du dort in der Einsamkeit, Fremder? Weshalb kommst du nicht zu mir ins Licht?“. Da erkannte derjenige der keinen Namen trägt dass dies das Licht aus dem anderen Reich war, das zu ihm sprach, und er antwortete mit erhobener Stimme „Weil ich ein böser Mensch bin, der alles Gute Hasst und das Licht verabscheut!“
Dann war Stille, die da ein ganzes Äon herrschte. Doch sein Blick wandte sich nie ab, genauso wie der Wunsch nach Antwort. Nachdem lange Zeit das Schweigen geherrscht hatte durchbrach er dieses Mauerwerk und fragte „Wieso hast du mich dies gefragt, Licht der Menschen?“ „Weil selbst ich in meiner Weisheit nicht fassen kann, wie sehr du dich der Dunkelheit hingibst. Weder Mensch noch Dämon bist du, doch das du ein Böser Geist bist will ich auch nicht Glauben“. Lange dauerte der Dialog, immer und immer wieder neu begonnen und abgebrochen, bis viele Zeitalter vergangen waren. Doch die Seele, das Licht im Edelstein, konnte nicht an die schwärze seiner Seele und seines Geistes glauben. Auch wenn man ihn gefragt hätte, so hätte er es verneint, aber sein Herz schlug nur für das Licht und mit jeder Stunde die verging begehrte er es mehr. Dennoch, als die Menschen in der Blüte waren, da trat er auf die flache Spitze seines Turmes und rief das Licht an, seine Liebe, zum ersten mal in seinem Leben gefühlt in einem scheinbar toten Körper, offenbarend. Aber dieses sprach „Es tut mir Leid, Herrscher der Finsternis, aber die Liebe die du glaubst zu empfinden kann ich dir nicht zurückgeben. Denn ich leuchte für alle Menschen dieser Welt und nur für wenige, denen ich meine Liebe schenke, in die Herzen. Verzeihe mir, aber dein Begehr muss ich ausschlagen.“
Und da zog der Meister allen Bösen, der einen nie ruhenden Geist besitzt, in der Wut und dem Hass auf diese Antwort sein Schwert und die Erde erzitterte unter seiner Macht. Länder brachen in zwei und geschmolzenes Gestein sprühte aus dem Boden; die Gewalten, die nicht aufgehalten werden konnten, wurden endgültig entfesselt. Er beschwor Dämonen herauf, grausame und groteske Wesen, die die Schönheit die Gott einst gab bekämpften mit ihrem Antlitz. Mit dem Schwert, welches aus den Seele gefallener Dämonen bestand und sich immer wieder daran labte, durchzog er sein Land bis an die Grenzen und trat mit seiner Armee der Dämonen in das Reich des Lichts ein. Dort erhob er sein Schwert erneut und die Welt erzitterte ein weiteres Mal. Das Licht sah wie der schwarze Schatten ihre Macht im Nichts verschlang und es fürchtete sich davor. Die Kreaturen der Finsternis zerschlugen die Häuser, töteten Frauen und Kinder zugleich, und der Wille ihres Herren, sein Reich auf ihren Leichen zu erbauen wurde größer. Nun endlich sah auch das Licht die Bosheit und Verdorbenheit dieser Seele, den unendlichen Hass der da lauerte.
Registriert: 3. August 2002, 13:45 Beiträge: 955 Wohnort: Bad Aibling
Als denn nun die Erde brach lag, verwüstet durch die Dämonenhand, da stellte sich der Monarch des Schattens vor den Edelstein und versuchte diesen zu greifen. Doch aus der Angst entsprang dem Stein ein gleißendes Licht, so hell wie zehntausend Sonnen, und des Herrschers Fleisch an Körper und Händen brannte pechschwarz. Sein eiserner Wille, aber auch der Hass vermischt mit dem Wahn der Liebe verboten ihm aufzugeben und so versuchte er umso mehr das Licht zu greifen; selbst als man das Geräusch der brechenden Knochen vernehmen konnte. Immer mehr färbte sich sein Fleisch, während er probierte den Schmerz zu bändigen, der ihn als Geisel hielt. Doch schließlich verließen ihn die Kräfte und er sank auf seine Knie, die kohlschwarz gebrannte Hand immer noch nach dem Stein ausstreckend. Mit Tränen aus Blut, die seine Wangen hinab liefen, schrie er aus vollster Kehle „Wieso kann ich dich nicht besitzen? Alles was ich wollte ist doch nicht mehr als deine Liebe!“.
Was nun danach geschah ist nicht mehr bekannt, denn die Menschen sind sich im Streit über den Ausgang. Jedoch sagen viele dass der mächtigste aller Dämonen den fast toten Körper nahm und diesen zurück in das Reich der Finsternis brachte. Dort, so Erzählt man sich, soll er selbst jetzt noch auf seinem Thron sitzen und die Totenköpfe, die die Lehnen sind, mit seinen verbrannten Händen umfassen; sein Blick, Hasserfüllt und Zornig, soll immer nach Süden gerichtet sein, wo das Licht scheint, jedoch nicht mehr für ihn. Dies ist der Mythos des Herrn der Finsternis.
Registriert: 5. April 2005, 14:06 Beiträge: 194 Wohnort: Tränen zeigen uns den Pfad, den wir gegangen sind!
*nick* Nicht schlecht. Den vorletzten Anbsatz würd' ich nochmal überarbeiten. Ich weiß nicht wieso, aber dort bin ich irgendwie ein wenig gestolpert. Leider kann ich dir da jetzt auch nicht mehr sagen. Sorry!
Liest sich auf jeden Fall, wie ein richtiger Mythos. Hast du eine eigene Welt oder so?
Registriert: 3. August 2002, 13:45 Beiträge: 955 Wohnort: Bad Aibling
Ich hatte sowieso vor noch einiges hier und da umzuarbeiten. Ob man es eine eigene Welt nennen kann... Naja, glaube weniger, aber sagen wir es so: diese steckt zumindest in den Kinderschuhen und ist "in Development"...
Es gibt eine meiner Geschichten die mit dieser zusammenhängt, die ist aber noch nicht wirklich fertig.
Registriert: 29. Juli 2002, 00:05 Beiträge: 2242 Wohnort: Schein oder nicht Sein - das ist hier keine Frage.
kann ich mich nur anschließen, ist wirklich gut... bis auf den letzten Absatz... da ändert sich auf einmal Dein Erzählstil, also zuerst - öhm wie nannte man die Perspektive - als allwissender Author und der letzte ist auf einmal aus der Perspektive eines Erzählers, der vielleicht eine Geschichte am Lagerfeuer erzählt.
Ansonsten kommt sie mir auch etwas bekannt vor, kenne ich schon die Geschichte mit der sie zusammenhängt?
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