[phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/bbcode.php on line 483: preg_replace(): The /e modifier is no longer supported, use preg_replace_callback instead [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/functions.php on line 4688: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at [ROOT]/includes/functions.php:3823) [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/functions.php on line 4690: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at [ROOT]/includes/functions.php:3823) [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/functions.php on line 4691: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at [ROOT]/includes/functions.php:3823) [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/includes/functions.php on line 4692: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at [ROOT]/includes/functions.php:3823) Vampirgesindeltreffpunkt • Thema anzeigen - Randir - Du bist es wert zu leben
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 13. Mai 2006, 18:52
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
Stille herrschte in diesem, abgesehen von den Fackeln an der Wand, deren leises Prasseln Randirs Ohren erreichte, und dem schwachem Knistern, das die Kleidung jenes Vampirs verursachte, der sich im Schatten einer Nische rechts von ihm weiter zurückzog und glaubte, sich auf diese Weise vor ihm, dem älteren Vampir, verstecken zu können. Randir spürte, dass der andere erst wenige Tage alt war und ein Grinsen überzog sein Gesicht, als er sich überlegte, diesen ein wenig zu erschrecken. Er blickte einen Moment nach links, wo ihn der Weg zur Treppe und von dort in die Halle nach draußen führte, und wandte sich dann langsamen Schrittes nach rechts, was ihn zu Voradors Räumlichkeiten bringen würde. Er ging an der Nische vorbei, die Blicke des anderen auf sich spürend, und dann ging alles sehr schnell. Ehe der junge Vampir reagieren konnte, sprang Randir zurück, in die Nische hinein, packte ihn und zog ihn aus seinem Versteck heraus. Ein überraschter und zugleich erschrockener Ausruf glitt dem heimlichen Beobachter über die Lippen, den Randir jetzt zu sich herumdrehte und direkt in die hellen braunen Augen blickte. „Wer bist du? Was schleichst du hier herum?“, herrschte er ihn mit gespieltem Ärger an. „Ich… ich… Stephan… ich schleiche… nicht…“, stotterte der junge Vampir verängstigt und Randir tat es jetzt leid, dass er diesen so eingeschüchtert hatte. Daher lächelte er ihn nun an und ließ ihn los. „So, dein Name ist also Stephan.“, meinte er dann und musterte sein Gegenüber. Dieser war noch sehr jung, keine 20 Menschenjahre, schätzte Randir, und er trug die Kleidung eines Serafananwärters. Randir wies darauf: „Und wie ich sehen kann, warst du auf dem Weg ein Serafan zu werden.“ „Ja.“, Stephan nickte leicht, „irgendwann wollte ich dazugehören. Ich lebte dafür….“ „Und bist dafür gestorben.“, unterbrach ihn Randir. „Nicht freiwillig.“ „Wie lange schon?“, wollte Randir jetzt wissen, dem plötzlich etwas eingefallen war. „Mit heute fünf Nächte.“, war die Antwort darauf und Randir schüttelte den Kopf. „Nein, dann bist du es nicht.“ „Bin ich wer nicht?“, wollte Stephan wissen. „Der Serafanschüler von dem mir Faustus erzählt hat und dessen Blut er trinken durfte.“ „Doch“, entgegnete Stephan leise, „genau der bin ich.“
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 13. Mai 2006, 18:53
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
Randir verengte grübelnd die Augen: „Nein, das kann nicht sein. Du hast doch gerade gesagt, dass du vor fünf Nächten geschaffen wurdest. Und von dem, den ich meine, hat mir Faustus erst gestern Nacht erzählt...“ „Du irrst“, unterbrach Stephan ihn jetzt, „denn das, was dir Faustus erzählt hatte, ist vor genau fünf Nächten geschehen. Danach hat dich ein heftiges Fieber ereilt und bis heute ans Bett gefesselt.“ Fassungslos blickte Randir ihn an und Stephan sprach weiter: „Vorador wusste, dass du heute wieder erwachst, er hat mir übrigens alles über dich erzählt, und mich hierher geschickt, dich zu holen, da Kain wünscht, dich zu sehen.“ „Fieber.“, sagte Randir nur, ohne auf das restlich Gesagte einzugehen, wandte sich um und lief in sein Zimmer zurück. Stephan folgte ihm rasch und beobachtete dann, wie Randir ans Fenster trat und zum Nachthimmel aufschaute. Dort war die schmale Sichel des Mondes zu sehen und Randir erinnerte sich daran, dass dieser, als er mit Faustus in die Festung zurückkehrte rund und voll gewesen war. Hatte er also Anfangs geglaubt, der Jungvampir erlaube sich einen Scherz mit ihm, so sah Randir jetzt ein, das dem nicht so war und ihm wurde auch klar, dass es wirklich sehr schlecht um ihn gestanden hatte. Er wandte seinen Blick jetzt von dem abnehmenden Himmelskörper ab, wieder Stephan zu und musterte ihn erneut. Dann fragte er: „Du erwähntest, dass Kain mich sehen möchte.“ „Oh ja!“, rief Stephan erschrocken aus, „Das stimmt, und ich denke, es wäre besser, wenn wir uns sofort auf den Weg zum Beratungssaal machen.“ „Warum will er mich sehen? Hat er dir das gesagt?“, wollte Randir wissen, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, sich in Bewegung zu setzen und wartete ruhig auf eine Antwort. „Nein, aber ich denke es hat mit Magnus zu tun.“ Randir horchte auf: „Magnus? Was ist mit ihm?“ „Er ist verschwunden,“ knurrte der junge Vampir, „zusammen mit meinem ehemaligen Mentor, Hauptmann Thorben.“ Als Stephan den Namen erwähnte fuhr Randir unbemerkt zusammen. Er kannte diesen Namen, sehr gut sogar, denn Magnus hatte ihn nicht nur damals bei den Säulen erwähnt, sondern auch dann, wenn sich beide Vampire hin und wieder die Zeit nahmen, Erinnerungen an ihre menschlichen Familien auszutauschen. ‚Deshalb hast du es plötzlich so eilig gehabt’, dachte Randir, dem das Verhalten seines Mentors in jener Nacht einfiel, in der Faustus von dem Hauptmann erzählt hatte, ‚du wolltest deinen Bruder retten…’ „Randir?“, drang Stephans Stimme in seine Gedanken, „Wir sollten jetzt gehen, meinst du nicht?“ „Ja, das sollten wir.“, nickte Randir, worauf Stephan sich umwandte und durch die offene Tür in den Gang hinauslief. Nachdenklich verharrte Randir noch einen Augenblick, dann folgte er ihm.
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 14. Mai 2006, 12:13
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
„Wie ist es passiert?“, fragte Randir, während sie beide auf die Treppe zugingen. Stephan wusste auf Anhieb, was dieser damit meinte und entgegnete: „Durch meine Dummheit. Weil ich glaubte, im Alleingang Faustus jagen und töten zu können.“ Verwundert blickte Randir den jungen Vampir an: „Im Alleingang? Ich denke, dein Hauptmann war bei dir?“ „Nein, er war mir nur gefolgt, um mich von meinem Vorhaben abzuhalten, und dann wurde auch er, ebenso wie ich vor ihm, aufgespürt, überwältigt und in die Festung gebracht.“, erklärte Stephan. „Und warum wolltest du Faustus töten?“, fragte Randir weiter, „Etwa weil er eure Kameraden getötet hat, mit denen zusammen ihr Magnus aufgegriffen hattet?“ „Nein“, Stephan schüttelte den Kopf, „weil er einst mein Schwager war, den ich nur von Bildern her kannte und der eigentlich tot sein sollte…“ „Und du hattest vorgehabt, das nachzuholen, weil dem nicht so war, nehme ich an?“ „So ist es.“, bestätigte ihm Stephan, „Und damit hätte sicher auch der Wahnsinn meiner ältesten Schwester ein Ende gefunden. Denn immer wieder sprach sie davon, dass sie ihn gesehen hätte, dass er bei ihr gewesen wäre, aber meine andere Schwester und ich haben das nie glauben wollen. Und dann stand der jahrelang tot Geglaubte plötzlich vor mir...“ „Und nun… bist du ebenfalls tot.“, meinte Randir. „Stimmt.“, grinste Stephan, „Und wenn ich ehrlich bin, es gefällt mir.“ „Ach ja?“, ungläubig blickte Randir den jungen Vampir an, der immer noch grinsend nickte und dann auf die Tür zum Beratungssaal wies, an die sie jetzt angelangt waren und vor der zwei Vampire Wache standen, „Bitte schön, wir sind da. Ich werde dann gehen.“ „Und wohin?“ „Auf die Jagd.“, lachte Stephan, verabschiedete sich und verschwand in Richtung Hauptausgang. Randir blickte ihm noch kurz hinterher, dann wandte er sich wieder der Saaltür zu, nickte einer der Wachen zu, die ihm daraufhin die Tür öffnete, straffte sich und betrat den Raum.
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 29. Juni 2006, 07:16
User
Registriert: 12. Mai 2004, 08:26 Beiträge: 516 Wohnort: " Beim Anblick des Engels wird ihn der Wahnsinn ergreifen. "
* Ich muss sagen das seit langem mich keine Geschichte mehr so beschäftigt hat wie diese. ich habe deine Story in 1 Stunde sorgsam duchgelesen und vor Spannung meine Augen gar nicht habe abwenden können, jene die es so vermag mit worten zuverzaubern und zu bannen. Du hast mich formlich gefesselt. und jetzt brenen im mir diese Fragen: Was hat Kain mit Randir vor? Was will faustus verbergen ? Was wird aus Magnus? Und was ist mit Vorador ? Sag mal schreibst du schon weiter ? ^^ *Ich würde auch einiges darum geben, so schreiben zu können*
_________________ Beim Anblick des Engels wird ihn der Wahnsinn ergreifen.
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 30. Juni 2006, 18:38
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
Danke fürs Lesen und fürs Feedback [23] Ich hab schon weitergeschrieben, nur hier noch nicht eingestellt. Bis jetzt *g*
---
Leise schloß sich hinter Randir die Tür, während er festen Schrittes durch den Raum auf Kains Thronsessel zutrat, auf dem dieser saß und ihm ungeduldig entgegenblickte. Hinter ihm stand Vorador, dessen Blick wiederum erfreut auf seinen Sohn gerichtet war. Aber Randir gewahrte nicht nur die Blicke der beiden Vampire vor sich, sondern auch die der drei anderen, die links vom ihm standen und an denen er jetzt vorbeiging. Kalt und bedrohlich wirkten sie, so wie die Stimmung im gesamten Saal, Hass erfüllt und zum Töten bereit. Während er von Sebastian und Marcus diesen Blick längst gewohnt war, so verwunderte es ihn doch, dass diese Gefühle auch in Faustus Augen lagen, wo es doch vor einigen Tagen noch ganz anders war. Nachdenklich stand er jetzt vor Kain und ging auf die Knie. “Ein Jungvampir richtete mir aus, das du mich zu sehen wünschst.“, sagte er dann und blickte Kain mit ernster Miene an, „Ist es wahr, was er mir nebenbei berichtete, das Magnus mit einem Feind aus der Festung geflohen ist?“ „Nicht Kain hat Stephan zu dir geschickt, sondern ich, Randir.“, antwortete Vorador an Kains Stelle und trat neben den Thronsessel. “Dann gebe ich meine Frage gerne an dich weiter.“, erwiderte Randir, blickte Vorador an und erhob sich jetzt. “Ich habe dir nicht gestattet, aufzustehen.“, knurrte Kain und warf Vorador einen ärgerlichen Blick zu, „Sein Respekt mir gegenüber lässt immer noch zu wünschen übrig.“ „Er hat halt mein Blut in sich.“, meinte Vorador nur, ohne dabei seinen Blick von Randir gelassen zu haben und beantwortete jetzt dessen Frage, „Ja, mein Kind, es ist wahr. Magnus hat sich mit dem Feind verbündet, einem serafanischen Hauptmann, und ist mit diesem von hier geflohen.“ ’Doch an einen Verrat, denkst du genauso wenig, wie ich.’, erwiderte Randir ihm gedanklich und war genauso überrascht, wie der alte Vampir selbst, das er unversehens die Fähigkeit besaß, dessen Gedanken zu lesen, die dieser unbewusst oder auch bewusst offen vor ihm darlegte. ’Deine Entwicklung vollzieht sich rascher, als ich gedacht habe.’, entgegnete ihm Vorador und ein Lächeln umspielte dabei seine Lippen, ‚Aber gib es auf Kains Gedanken lesen zu wollen, denn du wirst dabei keinen Erfolg haben. Er hält sie stets verschlossen, auch vor mir.’ Unmerklich nickte Randir ihm zu, während Kain sich leicht räusperte und anmerkte, dass die beiden ihr offensichtlich stilles Gespräch später noch austauschen könnten, und so setzte Randir das offene Gespräch fort: „Das war mir nicht bewusst. Wie auch, lag ich doch einige Tage, aufgrund meiner Verletzung, in Fieberträumen danieder.“ „Nun, diese Verletzung hast du dir ja selbst zu Schulden kommen lassen.“, entgegnete Kain, und das Funkeln in dessen Augen verriet dem Vampir, das ihm das nur zu Recht geschehen war. Randir ging jedoch nicht darauf ein, sondern sprach weiter: „Jetzt, nachdem mir bestätigt wurde, was ich anfangs nicht wahr haben wollte, würde ich gerne erfahren, warum ich hier erscheinen sollte.“ „Nun“, hob Kain an, stand auf und trat auf Randir zu, „weil ich, trotz deiner Respektlosigkeit mir gegenüber, auf Voradors Anraten hin entschieden habe, dich als neuen Führer der nördlichen Truppe einzusetzen.“
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 30. Juni 2006, 18:39
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
„Er ist nur ein einfacher Soldat!“, warf Marcus, der ebenso wie die anderen die ganze Zeit über allem still zugehört hatte, mürrisch ein, „Er ist auf keinen Fall fähig, eine Truppe anzuführen!“ „Schweig Marcus!“, herrschte Kain ihn an und bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick, „Wer hier zu etwas fähig ist, oder nicht, das bestimme immer noch ich!“ „Ich habe auch nichts anderes behauptet,“, erwiderte Marcus, worauf Sebastian ihm zuzischte, lieber nichts mehr zu sagen und dabei zu Kain wies, der bereits die Hand erhoben hatte, um nach dem SoulReaver zu greifen. „Ich stelle gerade fest, das du mich viel zu wenig kennst,“ sagte Randir jetzt und wandte sich zu Marcus um, „Dabei weißt du, ebenso wie alle anderen hier, das ich nicht nur Magnus Schützling, sondern auch seine rechte Hand gewesen bin, und das er nach jeder Zusammenkunft hier in diesem Saal, der ich nicht beigewohnt habe, zu mir gekommen ist, um mit mir die besprochenen Taktiken durchzugehen und wir anschließend gemeinsam die Truppe unterwiesen. Und somit sehe ich mich durchaus in der Lage, an seiner Statt, die Truppe anzuführen. “ „Ach.“, meinte Marcus nur und Randir wandte sich wieder Kain zu, der seine Hand sinken ließ und raunte ihm zu, „Es mag eine Zeit gegeben haben, in der ich mir geschworen hatte, niemals für dich zu kämpfen, Kain. Doch diese ist längst vorbei und so, wie es Magnus mir einst prophezeite, bin ich jetzt bereit mich, für dich, gegen den Feind zu stellen.“ „Nun, dann ist wohl alles gesagt,“, entgegnete Kain und für einen kurzen Moment lag ein warmes Lächeln in seinem sonst eiskaltem Blick, dann wandte er sich an die anderen im Saal, „Meine Entscheidung ist gefallen. Randir ist der neue Führer der nördlichen Truppe. Wer das nicht akzeptieren kann oder möchte, dem steht es frei zu gehen.“ Damit wies er zur Tür, doch keiner rührte sich. „Gut, damit wäre das geklärt.“, sprach er weiter und zu Randir gewandt, „Nun Truppenführer, trete mit an den Kartentisch.“ Randir nickte ihm zu und trat dann, gefolgt von Vorador und den anderen an den Tisch. Dort gingen alle noch einmal die einzelnen Truppenführungen durch. Den Vorstoß von allen Seiten, die Umzingelung der meridianischen Stadtmauer und letztendlich den gemeinsamen frontalen Angriff. Sie alle mußten sich die Stellungen noch einmal gründlich einprägen, niemand sollte voreilig handeln oder durch einen Fehler alles zunichte machen. ‘Blicke weiter auf die Karte und höre mir zu.’, trafen einen Augenblick später Randir Kains gedankliche Worte, während Vorador die Besprechung offen weiterführte, , Sobald ich alle gebeten habe, den Saal zu verlassen, wünsche ich, daß du hierher zurückkehrst. Es ist wichtig, dass dies unbemerkt von den anderen drei geschieht. Stelle jetzt keine Fragen. Komm zurück und ich werde sie dir, wenn ich es für richtig halte, beantworten.‘ ‚Ja.‘, gab Randir zurück, als ihn kurz darauf der Gedanke eines anderen traf. ‚Du wirst an deiner Aufgabe zerbrechen mein Freund. Das schwör ich dir.‘ Vorsichtig blickte Randir auf, zu Marcus, der ihm schräg gegenüberstand und hämisch grinste. Doch er gab keine Widerworte, blickte ihn nur an und versuchte unbemerkt dessen Gedanken zu ergründen. Doch dieser hielt sie fest verschlossen, ebenso Sebastian und auch Faustus, zu denen Randir ebenfalls kurz blickte. So widmete sich Randir wieder der Karte und einer plötzlichen Eingebung zu Folge, glaubte er zu wissen, dass diese drei, insbesondere Marcus, der Grund für das anschließende heimliche Treffen waren. Es vergingen noch an die zwei Stunden, bis Kain die Zusammenkunft schließlich auflöste und darum bat, dass sich alle in fünf Nächten wieder einfinden sollten. Randir verließ als letzter den Saal und folgte langsam den drei Vampiren vor ihm, die durch den offen stehenden Haupteingang nach draußen verschwanden. Das selbe taten auch die Wachen der Saaltür, die kurz darauf an Randir vorbeiliefen und sichtlich erfreut darüber waren für den Rest der Nacht von ihrer Pflicht entbunden worden zu sein. Vermutlich hatte ihnen Vorador gedanklich mitgeteilt, dass sie ihren Platz verlassen dürfen, dachte Randir und blieb am offenen Eingang stehen. Dort wartete er noch so lange bis er die Anwesenheit der anderen kaum mehr spürte und war gerade im Begriff sich wieder dem Saal zuzuwenden, als er jäh fühlte, dass doch noch jemand in seiner Nähe war oder vielmehr, sich wieder befand. Aus den Augenwinkeln heraus gewahrte er den Schatten eines Vampirs, der auf ihn zusprang und geistesgegenwärtig sprang er selbst einige Schritte zurück.
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 30. Juni 2006, 18:40
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
Kurz darauf blickte er in Faustus kalte Augen, der hämisch grinsend näher kam und dabei verkündete: „Marcus ist mit Kains Entscheidung absolut nicht einverstanden, wie du ja vermutlich schon selbst gemerkt hast, aber,“ er griff nach seinem langen schwarzen Zopf und drehte die Haarspitzen spielerisch zwischen seinen schlanken Fingern, „ich finde seine Entscheidung in Ordnung.“ „Und?“, fragte Randir argwöhnisch. „Nichts und. Ich wollte dir das einfach nur sagen, weil,“ Faustus lies von seinem Zopf ab und legte seine Hand auf Randirs Schulter, „weil ich dich halt mag.“ „Warum?“, entgegnete Randir und schüttelte sanft aber bestimmt Faustus Hand ab. „Warum was?“, fragte Faustus erstaunt, „Warum ich dich mag?“ „Nein.“, Randir schüttelte den Kopf, „Warum gibst du dich wieder mit Marcus und Sebastian ab? Ich kann mich dunkel an ein Gespräch zwischen uns beiden erinnern, in dem du mir anvertrautest, dass du ihnen aus dem Weg gehen würdest.“ „Ach ja, tat ich das?“, Faustus blickte kurz nach hinten, „Nun, dann habe ich meine Meinung halt wieder geändert. Immerhin waren sie, und sind es immer noch, meine Freunde.“ „Sind wir beide das etwa nicht?“, wollte Randir daraufhin wissen und versuchte Faustus Gedanken zu ergründen. Doch schon wie zuvor hielt dieser sie fest verschlossen und nestelte jetzt nervös an seinem Zopf herum: „Ich muß jetzt gehen...“ Er wandte sich um, um zu gehen, doch jetzt war es Randir, der seine Hand auf Faustus Schulter legte und ihn so aufhielt: „Verdammt Faustus, was ist los mit dir?“ „Ich bin... ich habe... ich...“, gab dieser zögerlich von sich und Randir glaubte zu spüren, dass Faustus im Begriff war etwas preiszugeben, dass er bisher vor ihm gut zu Verbergen wusste, doch plötzlich ging ein Ruck durch dessen Körper und fauchend fuhr er herum: „Mit mir ist nichts! Rein gar nichts. Und wenn dem doch so wäre, dann geht dich das verflucht noch mal nichts an!“ Fassungslos starrte Randir ihn an und versuchte zu verstehen, was hier vor sich ging. Aber es gelang ihm nicht, dies zu ergründen. Währenddessen griff Faustus in sein Gewand und holte dort einen Fetzen Stoff hervor. „Ach, das hätte ich ja beinahe vergessen. Ich hab hier noch was für dich.“, grinste er und hielt Randir den Fetzen entgegen. Dieser zögerte ihn an sich zu nehmen, und so ergriff Faustus Randirs rechte Hand und drückte ihn in sie hinein. Dann, seine Hand noch festhaltend, näherte sich Faustus Gesicht dem Randirs und er flüsterte ihm ins Ohr: „Mit den besten Grüßen aus Provance. Übrigens, deine Schwester war damals hübsch anzusehen. Schade nur, dass du sie getötet hast.“ Damit ließ er Randir wieder los, tat lachend einen Sprung durch die Tür und war verschwunden. ‚Er war da gewesen! Er hat alles mit angesehen!’, durchfuhr es Randir, während er regungslos in die Dunkelheit starrte, die von draußen her zur Tür hereinwehte. Dann, langsam und das Zittern unterdrückend, das ihn plötzlich befiel, hob er seine rechte Hand an und starrte auf das Stück Stoff, dass ihm Faustus dort hineingedrückt hatte.
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 30. Juni 2006, 18:42
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
Er schluckte schwer während seine Augen über das dort eingestickte Wappen glitten, das aus drei Sternen und einem darunter liegendem Schwert bestand. Diese Wappen, so wusste Randir, trugen nur serafanische Generäle auf ihren Gewändern, und genauso wusste er auch, dass ein solches einst das Hemd seines Vaters zierte. Jenes Hemd, das dieser in jener Nacht trug, in der Randir ihn getötet hatte. ’Er war da gewesen.’, dachte Randir ein weiteres Mal, ballte die Hand zur Faust und schloß einen Moment seine Augen. Dann straffte er sich, verbarg das Stück Stoff unter seinem Gewand, drehte sich um und schritt zurück zum Beratungssaal. Langsam öffnete er dir Tür, jedoch nur einen Spalt breit, der ihm genügend Platz ließ und schlüpfte hindurch. Kurz vergewisserte er sich, dass ihn, wie gefordert, auch wirklich niemand gesehen hatte, schloß darauf die Tür wieder und trat auf Kain und Vorador zu. „Du hast darum gebeten, dass ich zurückkehre.“, sprach er zu Kain gewandt, „Nun hier bin ich und erwarte deine Befehle.“ Kain erhob er sich von seinem Sessel, auf dem er es sich wieder bequem gemacht hatte, schritt auf Randir zu und legte ihm die Hand auf die Schulter: „Keine Befehle, aber ich habe einen durchaus wichtigen Auftrag für dich. Einen, der nur dich und deine Truppe betrifft. Das heißt, keiner der anderen Truppenführer, noch deren Krieger dürfen bis zum Beginn der Schlacht etwas davon erfahren. Wirst du das bewerkstelligen können?“ „Sicher.“, Randir nickte und blickte Kain an, „das werde ich. Darauf kannst du dich verlassen. Gehe ich fehl, liegt es an dir, mich angemessen dafür zu strafen.“ „Hoffen wir mal, dass es nicht soweit kommt“, erwiderte Kain und führte ihn, gefolgt von Vorador, zum Kartentisch. Dort unterrichtete Kain ihn über Voradors Vorschlag, den ihm dieser während der vorangegangen Zusammenkunft gedanklich unterbreitet hatte, der besagte, die nördliche Truppe in den nächsten Nächten soweit zu verteilen, um etwaige Truppen der Serafan, die vorhaben sollten aus dem Hinterhalt zuzuschlagen, außer Gefecht zu setzen, und das noch in dieser Nacht, um herauszufinden, ob es wohlmöglich schon Feindbewegung gab, Kundschafter die Gegend absichern sollten. Aufmerksam hörte Randir Kain zu und gab auch seinerseits Vorschläge, wie er die Truppe verteilen würde, was auch Zustimmung fand. Als zwischenzeitlich eine kurze Pause eintrat, war Randir versucht, das Thema auf Marcus und die anderen beiden Truppenführer zu lenken, doch ein Gedanke Voradors, der ihn traf und ihm bedeutete, dass dafür noch später Zeit sei, hielt ihn zurück. „Hast du noch irgendwelche Fragen?“, wollte Kain dann wissen. „Nein.“, Randir schüttelte den Kopf, worauf Kain zur Tür wies: „Dann solltest du jetzt deine Truppe aufsuchen.“ „Das werde ich.“, erwiderte Randir, verabschiedete sich und verließ den Saal.
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 30. Juni 2006, 18:43
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
Zwei Nächte noch, dann würde die große Schlacht beginnen. Jene Schlacht, die darüber entschied, wer Nosgoth zukünftig beherrschen würde. Die Serafanen oder die Vampire. Nachdenklich stand Randir am Eingang seines Zeltes und beobachtete die Männer seiner Truppe, die sich rechts von ihm auf dem Übungsplatz befanden und dort die eine oder andere Waffenführung trainierten, die er vor einigen Minuten noch mit ihnen durchgegangen war. Dann hatte er sich zurückgezogen und wartete seit dem auf die Rückkehr seiner zwei besten Kundschafter, die er bei Anbruch der Nacht losgeschickt hatte. Randirs Blick ging jetzt Richtung Osten und erstaunt stellte er fest, das sich dort bereits der neue Tag ankündigte. Es würde keine zwei Stunden mehr dauern und die Sonne ging auf. ‚Wo bleiben sie nur?’, dachte er, und machte sich daran, sein Zelt zu betreten, als jemand leise seinen Namen rief. „Tarik, Surin na endlich!“, stieß er erfreut aus, als sich ihm die beiden Kundschafter näherten und verengte gleich darauf argwöhnisch die Augen, als er des Mannes gewahr wurde, welchen die beiden Vampire zwischen sich festhaltend mit ins Lager schleppten. Tarik hob an, etwas dazu zu sagen, doch Randir winkte ab und wies beide an, den Menschen in sein Zelt zu schaffen. Sie gingen seiner Aufforderung sofort nach und legten den Mann anschließend auf der im Zelt befindliche Pritsche nieder. „Wer ist das? Wo habt ihr ihn aufgegriffen?“, wollte Randir wissen, nachdem er ihnen ins Zelt gefolgt war. „Der Kleidung nach ist es ein Serafan.“, antwortete Tarik, „Aber, wir haben ihn nicht aufgegriffen, sondern vielmehr gefunden.“ Er grinste. „Gefunden?“, fragte Randir überrascht und während Tarik nickte, erklärte ihm Surin, dass der Mann tief im Gehölz verborgen lag und vermutlich dort von jemandem, der eigentlich nicht wollte, dass man ihn fand, versteckt worden war. „Wer sollte so etwas tun? Und warum?“, waren Randirs nächste Fragen, die ihm Tarik jetzt beantwortete: „Sieh ihn dir an Randir. Sieh ihn dir genau an. Irgendein Blutsauger, und mit Sicherheit keiner aus unserem Lager, hat ihn durch seinen Biß in einen Zustand versetzt, der ihn weder leben, noch sterben lässt. Vor vielen Jahren habe ich so etwas schon einmal gesehen, und mir wurde damals erklärt, dass meist ein abgrundtiefer Hass dahinter steckt, wenn einem Menschen so etwas angetan wird. Gleichfalls erklärte man mir auch, daß so etwas äußerst selten geschieht und daher hielt ich es…“, ein leises Räuspern Surins unterbrach den Kundschafter und er grinste, „Hielten wir es für angebracht, dich nicht nur über unseren Fund zu informieren, sondern den Serafan gleich mitzubringen.“ „Und wir sind uns sicher, dass du weißt, was zu tun ist.“, ergänzte Surin. Randir nickte leicht, obwohl er sich nicht wirklich sicher war, was er als nächstes Tun würde, dann erkundigte er sich, ob es sonst noch irgendwelche Auffälligkeiten gab, was die Kundschafter verneinten. „Gut. Ich danke euch.“, entgegnete Randir darauf und wies sie dann an, zu gehen und sich auszuruhen. Nachdem die beiden Kundschafter das Zelt verlassen hatten, trat Randir an die Pritsche und beugte sich über den Serafan, um ihn sich genauer anzusehen. „Soll ich dich von deiner Qual erlösen, Mensch, indem ich dir den Rest deines Lebens aussauge? Oder gibt es möglicherweise irgendeinen Grund, dich auf diese Welt zurückzuholen?“, fragte er, ging in die Hocke und näherte sich mit seinem Gesicht dem des Bewußtlosen. Tief sog er dabei dessen Geruch in sich auf. Roch Schmutz, Verzweiflung und Schmerz, und das wenige Blut, das noch in den Adern pulsierte. Blut! Der Geruch berauschte Randirs Sinne. Die ganze Nacht über hatte er noch nichts zu sich genommen und jetzt bot sich ihm die Gelegenheit, seinen Hunger ohne größere Anstrengung zu stillen.
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 30. Juni 2006, 18:44
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
Immer mehr näherten sich seine Lippen dem Hals des Serafan. Der Vampir öffnete seinen Mund, bereit dem menschlichen Fleisch neue Wunden zuzufügen. Doch gerade als seine spitzen Eckzähne die rechte Halsseite zu durchbohren drohten, schrie Randir überrascht auf und stieß sich von der Pritsche ab. Er fiel nach hinten und blieb einen Moment regungslos auf dem Boden sitzen. Dann rappelte er sich wieder auf und trat an die Pritsche zurück, um sich erneut über den Mann zu beugen und sich zu vergewissern, das das, was er durch einen Seitenblick gesehen hatte, keine Täuschung gewesen war. Vorsichtig strichen seine Finger den Schmutz vom eingestickten Wappen des Serafan-Hemds und damit auch von dem, was darauf eingestickt war. Einen Augenblick später kamen deutlich drei nebeneinanderliegende Sterne zum Vorschein, was die Kundschafter wohl nicht gesehen und ihm damit auch nicht mitgeteilt hatten. Für sie war dieser Mensch nur ein einfacher Serafan, aber Randir wusste es besser, nachdem was er gerade entdeckt hatte. Dieser Serafan, der da bewusstlos vor ihm lag, war ein Hauptmann, und mit einem solchen war Magnus aus der Festung geflohen. Sollte etwa…? Vorsichtig fuhr Randir jetzt mit seinen Fingern über das Gesicht des Hauptmanns und wischte den groben Schmutz davon fort. Danach blickte er konzentriert in das Gesicht des Menschen, nahm die darin liegenden Züge und Fältchen tief in sich auf und erlangte damit die Gewissheit von dem, woran er vor wenigen Augenblicken noch gedacht hatte. „Du bist es wirklich.“, flüsterte der Vampir, „Ich kann es erkennen. Du bist der Hauptmann, der mit Magnus Hilfe geflohen ist. Du bist sein Bruder.“ ,er hielt inne, lauschte einen Moment den leisen Atemzügen des Mannes und fuhr dann fort, „Was sagst du? Du kennst mich nicht? Ja, da hast du natürlich Recht. Wir haben uns nie zuvor gesehen. Aber man hat mir von dir erzählt und auch von deiner Flucht. Aber weit bist du ja nicht gerade gekommen. Was ist passiert? Hast du dich etwa gegen deinen Retter aufgelehnt? Hat Magnus dich in diesen Zustand gebracht, oder...“ ,Randir unterbrach sich und verengte die Augen. Nach einer Weile murmelte er dann: „Bei allen dunklen Göttern, vielleicht war er es aber auch gar nicht, sondern jemand ganz anderes. Jemand, der euch aufgespürt und eure weitere Flucht damit vereitelt hat. Wenn ja, wo ist dann Magnus? Was ist mit ihm geschehen? Du könntest es wissen. Du allein könntest mir sagen, ob er wirklich zum Verräter wurde, was alle anderen behaupten, woran ich aber immer noch zweifle...und Vorador…“ Randir zögerte jetzt keinen Augenblick länger. Er sprang auf, verließ raschen Schrittes sein Zelt und eilte auf das seiner Kundschafter zu. Er konnte sie reden hören, demzufolge waren sie noch wach. „Tarik, du mußt zur Festung!“, stürmte Randir ins Zelt, „Hole Vorador!“ Der Kundschafter sprang von seiner Pritsche auf. „Ja, ich mache mich sofort auf den Weg!", rief er und stand schon halb draußen, als er sich noch einmal umwandte, „Und was soll ich ihm sagen, wenn er mich nach dem Grund fragt?“ Randir überlegte einen Moment, dann trug er ihm auf: „Sage ihm, aber nur ihm, das sich der Serafan-Hauptmann bei uns befindet. Du weißt, wen ich damit meine, und ebenso wird Vorador es wissen. Und nun, eil dich!“ Tarik salutierte, lief los und war kurz darauf verschwunden. Surin blickte seinen neuen Truppenführer einen Augenblick erstaunt an, sich daran erinnernd, wie dieser ihn und die anderen der Truppe erst vor wenigen Nächten darüber unterrichtet hatte, dass er sie nun anführen würde, statt Magnus, da dieser zum Verräter wurde, und fragte: „Willst du damit sagen, dass dieser Serafan, den wir gefunden haben, jener Hauptmann ist, der damals mit Magnus geflohen ist?“ Randir nickte. „Bist du dir da ganz sicher?“, hakte Surin nach. „Ja,“ gab Randir zurück, „Das bin ich.“ Damit verließ auch er das Zelt.
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 1. Juli 2006, 11:39
User
Registriert: 12. Mai 2004, 08:26 Beiträge: 516 Wohnort: " Beim Anblick des Engels wird ihn der Wahnsinn ergreifen. "
Hab auch dies schon eifrig verschlungen *Klatsch in die Hände* Wie geht´s weiter, was Faustus wohl vorhat. Ob es Magnus gut geht ? Wie wird Kain darauf reagieren ?
_________________ Beim Anblick des Engels wird ihn der Wahnsinn ergreifen.
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 4. August 2006, 22:05
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
*staub wegwedel^^*
Es war kurz vor Sonnenaufgang, als Tarik ins nördliche Lager zurückkehrte. Ihm voraus lief Vorador, der, nachdem er das Zelt betrat, sofort wissen wollte, wo der Serafan sei. Randir wies wortlos zur Pritsche und gab dabei Tarik mit einem Wink zu verstehen, dass er sich wieder entfernen durfte. Währenddessen trat Vorador schnellen Schrittes an die Lagerstatt und schaute sich den Bewusstlosen näher an. Ein Moment der Stille trat ein, die nur durch die schweren Atemzüge des Menschen unterbrochen wurde, dann blickte der alte Vampir zufrieden drein und winkte Randir zu sich heran. „Es war richtig von dir, mich holen zu lassen, denn das ist wahrhaftig unser Flüchtling.“, sagte er, als Randir neben ihm stand und legte ihm eine Klaue auf die Schulter. „Du hast gut und überlegt gehandelt.“ „Nein Vater,“, Randir schüttelte den Kopf, „ich bin deines Lobes nicht würdig.“ Verwundert blickte Vorador ihn an: „Ach ja? Warum?“ „Weil ich vorhatte, ihn zu töten.“, gab Randir die ehrliche Antwort darauf. „Aber du hast es nicht getan.“, betonte Vorador. „Da hast du recht.“, bestätigte Randir. „Doch nur meine Kenntnis über die eingestickten Zeichen auf seinem Hemd und seine Gesichtszüge in denen ich die von Magnus wieder erkannte, haben ihn vor meinem Durst bewahrt.“ Nach dieser Erklärung blickten er und Vorador sich einen Moment schweigend an, dann fragte der alte Vampir in leisem warmherzigen Ton: „Und was glaubst du wäre geschehen, wenn du ihn, ohne die Kenntnis von alldem, getötet hättest?“ Auf diese Frage hin zuckte Randir mit den Schultern und Vorador sprach weiter: „Nichts wäre passiert mein Sohn, gar nichts. Für dich wäre er, so wie du ihn bereits am Anfang gesehen hast, nur ein normaler Mensch gewesen und ein Feind obendrein. Glaubst du etwa, ich hätte etwas dagegen, wenn du dich an unseren Feinden labst, hm?“ Nach dieser Frage zwinkerte er Randir grinsend zu, der dieses lächelnd erwiderte und dann wissen wollte: „Kannst und wirst du ihn jetzt aus seinem jämmerlichen Zustand befreien?“ „Ja.“, Vorador blickte auf den Serafan zurück. "Ich kann es, und ich werde es tun." “Und als was wirst du ihn zurückholen? Als Mensch, oder Vampir?“, war nun Randirs nächste Frage, worauf Vorador den Kopf schief legte und seinerseits eine Frage stellte: „Benötigst du noch einen guten Soldaten für deine Truppe?“ Auf diese Frage hin schaute Randir einen kurzen Moment erst ihn und anschließend den Serafan nachdenklich an, dann schüttelte er den Kopf: “Nein, meine Truppe ist gut versorgt. Das einzige, was ich gerne hätte, wären ein paar Antworten auf einige, für mich wichtige Fragen.“ “Ja, die hätte ich auch gerne.“, erwiderte Vorador und fuhr dann, seine Worte an den Serafan gerichtet, fort, „Nun Hauptmann Thorben, damit wäre die Entscheidung, was eure Wiedererweckung betrifft, gefallen. Ich werde euch in diese Welt zurückholen, deren Licht ihr als Mensch vor vielen Jahren erblickt habt und ...“, er hielt kurz inne, um über die nächsten Worte, die er sagen wollte noch einmal nachzudenken, dann sprach er weiter, „...und es soll euch gewährt sein, sie eines Tages auch als Mensch wieder verlassen zu können." Nachdem der alte Vampir zu Ende gesprochen hatte, ging er in die Hocke, legte seine linke Klaue auf die Stirn des Bewusstlosen, seine rechte auf dessen Brust, und begann Worte in einer seltsamen fremdartigen Sprache zu flüstern. Randir, der wusste, dass es die Sprache der Urvampire war, die der alte Vampir da von sich gab, nahm derweil auf einem Schemel am Zelteingang Platz und schaute von dort aus dem Ganzen vollkommen fasziniert zu. Dabei kämpfte er gegen die Müdigkeit an, die sich seiner seit Sonnenaufgang zu bemächtigen versuchte und durch den monotonen Klang der geflüsterten Worte noch stärker an ihm zerrte. Zu einem anderen weniger spannenden Zeitpunkt hätte er dem Verlangen nach Schlaf mit Freuden nachgegeben, aber nicht jetzt, denn er wollte mit eigenen Augen sehen, wie der Serafan wieder erwachte. Wenn er erwachte… “Randir, ich brauche ein paar Tropfen deines Blutes.“ Überrascht blickte der junge Vampir ihn an: „Mein Blut? Aber, reicht deins nicht aus, um ihn zu erwecken?“ “Ja, das würde es“, erwiderte Vorador, „aber es ist mein Wunsch, dass dies durch dein Blut geschieht. Und eigentlich“, er zwinkerte ihm zu, „ist es ja auch meins.“ Schmunzelnd nickte Randir dem alten Vampir zu, dann trat er an ihn heran, entblößte dabei sein linkes Handgelenk und hielt es ihm anschließend entgegen. „Ich benötige nur eine kleine Menge, die ich mit seinem eigenen mischen werde.“, erklärte Vorador, während er mit der Klinge eines goldenen Dolches Randirs blasser Haut eine kleine Wunde zufügte. „Es wird seine trockene Kehle benetzen und ihm neuen Lebenswillen geben.“
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 4. August 2006, 22:06
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
Nach dieser Erklärung tauschte Vorador den Dolch geschwind gegen eine silberne Schale aus, die er unter seinem Wams hervorzog und hielt sie unter Randirs Verletzung. Schweigend folgten dessen Augen dem Weg des Blutes, das jetzt in sie hineintropfte und hielt dabei die Heilung der Wunde auf. Als der Boden der Schale bedeckt war, nickte Vorador zufrieden und wies danach Randir an, die Wunde nun heilen zu lassen und sich wieder zu setzen. Ohne zu zögern ging Randir der Aufforderung nach und während er sich wieder auf dem Schemel niederließ, trat Vorador an die Pritsche zurück, holte den Dolch abermals hervor und verfuhr an dem Serafan genauso wie zuvor an seinem dunklen Kind. Mit dem Unterschied, dass die Wunde an dessen Handgelenk leicht weiter blutete. Doch sie würde heilen, so wusste der alte Vampir, soweit er mit der Wiederbelegung Erfolg haben sollte. Kurz schwenkte Vorador jetzt die Schale, dann hob er den Kopf des Serafan an und hielt sie ihm an die Lippen. “Tre wa can dahse (Trink das neue Leben)“, flüsterte er dabei und wiederholte diese Worte mehrere Male. Randir schaute genau hin, daran zweifelnd, das der Mensch Vorador hören konnte und trinken würde, aber er wurde eines besseren belehrt, denn der Serafan trank. Verblüfft schüttelte der Vampir den Kopf, glaubte zuerst, sich geirrt zu haben, doch noch ein weiteres Mal konnte er die Bewegung erkennen, die beim Herunterschlucken von Flüssigkeit entstand. Nach diesem zweiten Mal öffnete der Serafan jetzt seine Augen, die Randir von deren Blick her sehr leer vorkamen und er war sich sicher, dass der Mensch es nicht schaffen würde. Doch wieder irrte er, denn im nächsten Moment richtete sich der Serafan hustend und nach Atem ringend auf. Dabei stieß er Vorador die Schale aus der Hand, die scheppernd zu Boden fiel. Doch das kümmerte den alten Vampir nicht, denn der Serafan war wichtiger. Er hielt ihn aufrecht und blickte dabei triumphierend zu Randir hinüber, der noch immer nicht ganz fassen konnte, was er da sah. Derweil begann der Serafan erneut zu husten und zu würgen, so das sich Voradors ganze Aufmerksamkeit wieder auf ihn richtete. “Ich... verbrenne..“, stieß der Hauptmann hervor, als der Husten endlich nachließ und ihm auch das Atmen leichter fiel. “Nein, Thorben das tut Ihr nicht.“, versuchte Vorador den Serafan zu beruhigen, worauf ihn dieser anblickte. Ein Blick der keine Furcht, aber große Überraschung zeigte. “Ihr seit... Ihr seit Vorador.“, stotterte der Hauptmann, worauf ihm der alte Vampir lächelnd zunickte. „Ja, der bin ich,“, sagte er dann und wies anschließend auf Randir, „und das dort am Zelteingang ist Randir, mein Sohn. Seine Männer haben euch gefunden und hierher gebracht, damit ich euch ins Leben zurückhole.“ Der Serafan blickte zu Randir hinüber, der ihm zunickend einen freundlichen Blick aus seinen tiefbraunen Augen schenkte. Ein verwunderter Ausdruck legte sich daraufhin für einen Moment auf das Gesicht des Hauptmanns, dann schaute er wieder zu Vorador. “Ins Leben zurückholen...“, murmelte er, mehr zu sich selbst, und versuchte dabei den gräßlichen Geschmack aus seinem Mund zu bekommen, den er erst jetzt bemerkte und als ihm plötzlich klar wurde, woran er ihn erinnerte, stieß er wütend hervor: „Ihr hättet mich lieber töten sollen, denn ich werde niemals einer von euch sein. Niemals!“ Nach diesen Worten versuchte er sich aus Voradors sicherem Halt zu winden, um aufzustehen. „Sonne! Sonne ist doch tödlich, oder?“, fragte er dabei und beantwortete sich diese Frage gleich selbst, „Aber sicher ist sie das. Ich muß es ja wissen, schließlich hat man mich das ja mal gelehrt…“ “Nicht so eilig mein Freund.“, hielt ihn Vorador zurück, wobei er ihn immer noch in festem Griff hielt. „Zum einen hat man euch in euren Lehrjahren wohl falsch unterrichtet und zum anderen seid ihr noch viel zu schwach, um schon einen Spaziergang zu unternehmen.“ “Laßt mich gehen.“, knurrte der Serafan und versuchte sich weiterhin aus Voradors Griff zu befreien. Doch nicht nur, dass er dabei keinen Erfolg hatte, auch hatte Vorador damit recht, das er für solch ein Unternehmen noch zu schwach sei, denn ein plötzlicher Schwindel überkam ihn und er war kurz davor, sich zu übergeben. “Du bist nicht tot und du bist auch kein Vampir.“, sagte Randir jetzt und erhob sich von seiner Sitzgelegenheit, um Vorador zu helfen, wenn dieser es für nötig hielt. Doch wie er feststellen konnte, benötigte dieser keine Hilfe und schaute daher nur zu, wie Vorador den Serafan sanft in die Kissen zurückdrückte. “Ich bin nicht...?“, fragte der Serafan und registrierte erneut den freundlichen warmen Blick der tiefbraunen vampirischen Augen, was wiederholt Verwunderung in seinem Gesicht heraufbeschwor und fragend, ohne seinen Blick von Randir zu lassen, wandte er sich an Vorador: “Wieso kann ich die Farbe seiner Augen so deutlich sehen, wo er doch seit weit entfernt von mir steht?“
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 4. August 2006, 22:06
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
“Ihr seit kein Vampir, Hauptmann.“, erklärte der alte Vampir. „Doch einige eurer Wahrnehmungen, haben sich durch den Biß und nun zusätzlich durch Randirs Blut verstärkt.“ “Sein Blut?“, fragte Thorben nach und blickte Vorador wieder an. Dieser nickte: „Ja, jedoch nur eine geringe Menge, kaum der Rede wert, und vermischt mit dem Euren. Hättet Ihr aber nur vampirisches Blut und davon reichlich erhalten, dann wäret Ihr jetzt wirklich einer von uns. Und wenn ich ehrlich sein darf, ich hätte Euch gerne in unseren Reihen aufgenommen.“ Gequält lachte Thorben auf: „Wen hätte das wohl mehr erfreut, Euch oder Kain?“ “Ich nehme an, Kain wohl eher nicht.“, erwiderte Vorador in ernstem Ton. „Immerhin habt ihr die Frechheit besessen, mit einem seiner besten Truppenführer zu fliehen...“ „Magnus!“, rief der Hauptmann sichtlich besorgt aus, und versuchte ein weiteres Mal sich aufzurichten, doch erneut überfiel ihn ein Schwindel, diesmal heftiger als der vorherige und stöhnend fiel er in die Kissen zurück. “Ja, Magnus.“, bestätigte Vorador, „Aber, ehe wir über ihn reden, und über all das, was geschehen ist, solltet Ihr euch noch ausruhen, um wieder ganz zu Kräften zu kommen. Derweil werde ich mich auf den Weg machen, um Euch Wasser zu beschaffen, denn ich nehme mal an, dass Ihr sehr durstig seit. Während ich weg bin, wird sich Randir um Euch kümmern." Damit nickte Vorador dem Serafan noch einmal zu und verließ, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, das Zelt. “Aber... die Sonne!“, rief Thorben überrascht aus - zum einen, da er durch das vampirische Blut in sich spüren konnte, dass sie aufgegangen war, und zum anderen, dass Vorador das nichts auszumachen schien – und schaute dann Randir an. „Es ist doch hellichter Tag.“ Dieser wandte daraufhin seinen Blick zum Zelteingang und entgegnete: „Keine Sorge. Vorador ist alt, sehr alt, und der Tag noch jung.“ Nach dieser Auskunft blickte er zu dem Serafan zurück und ein Lächeln überflog sein Gesicht, als er sah, dass dieser bereits wieder eingeschlafen war.
***
Wirre Träume begleiteten den Schlaf des Hauptmanns. Träume, die Randir versuchte zu ergründen, während er neben der Lagerstatt des Menschen stand und dessen Schlaf beobachtete. Doch Düsternis und Chaos, das in den Gedanken des Serafan herrschte, ließen nicht zu, dass der junge Vampir auch nur annähernd etwas fand, was ihm Antwort auf all seine Fragen geben konnte. So blieb Randir nichts weiter übrig, als abzuwarten bis der Mann wieder erwachte, um ihm dann seine Fragen zu stellen. „Faustus.“, murmelte der Serafan plötzlich und neugierig, ob der Mensch vielleicht noch mehr sagen würde, beugte sich der Vampir über ihn. Im selben Augenblick riss der Hauptmann seine Arme nach oben, umklammerte mit festem Griff Randirs Hals und drückte zu. „Hey! Was soll das werden?“, rief Randir, ergriff die ihn würgenden Hände und löste sie sanft, aber bestimmt von seinem Hals. Erschrocken schlug der Serafan seine Augen auf und starrte den Vampir an, der nun fragte: „Schlecht geträumt, hm?“
Betreff des Beitrags: Randir - Du bist es wert zu leben
Verfasst: 4. August 2006, 22:07
User
Registriert: 1. August 2002, 23:53 Beiträge: 3156
„Ich... Randir... ja... entschuldige...“, stammelte Thorben, immer noch schlaftrunken, und blickte auf seine Hände. „Ist schon gut.“, winkte der Vampir ab, erhob sich und trat an den sich im Zelt befindlichen kleinen Tisch, auf dem eine Karte Nosgoths ausgebreitet lag, um von dort einen ledernen Wasserbeutel zu holen, den Vorador kurz vor Sonnenuntergang vorbeigebracht hatte. „Immerhin bedarf es einiges mehr, um mich aus dem Weg zu räumen.“ „Ich hatte nicht vor, dich aus dem Weg zu räumen,“ wehrte sich Thorben gekränkt gegen Randirs Bemerkung und richtete sich auf, „denn meine Wut war nicht gegen dich, sondern gegen den gerichtet, der mich...“ „Ich hoffe nur, es gibt keine blauen Flecken.“, warf Randir ein, den es scheinbar nicht weiter interessierte, das er als Würgeopfer herhalten musste, und reichte dem Serafan den Beutel. „Was ist da drin?“, wollte der Hauptmann wissen und beäugte dabei misstrauisch das lederne Behältnis. „Laut Vorador reines klares Quellwasser.“, gab der Vampir zurück und ließ dabei kurzerhand den Beutel in Thorbens Schoß fallen. „Hey!“, rief dieser erschrocken aus, wofür Randir aber nur ein Lächeln übrig hatte, und betastete dann vorsichtig das glatte dunkle Leder. Schließlich machte er sich an der schwarzen Kordel zu schaffen, die um die schlauchartige Verlängerung des Beutels gewickelt war - welche zum Befüllen und Entleeren desselbigen diente - und bat dann, nachdem er sie gelöst hatte, um einen Trinkbecher. „So etwas habe ich hier nicht.“, entgegnete Randir auf diese Bitte, „Du mußt wohl oder übel direkt aus dem Beutel trinken.“ „Darum geht es mir nicht.“, erwiderte der Serafan, und noch bevor der Vampir ihn fragen konnte, wie er das gemeint hätte, hielt er den Beutel bereits in Schräglage über dem Boden und ließ zu, das sich etwas von dessen Inhalt darauf ergoß. „Was wird das denn?“, rief Randir empört und griff nach dem Beutel, um zu verhindern, das der Serafan ihn gänzlich ausleerte. Dem Hauptmann reichte in diesem Moment aus, was er beim Ausgießen gesehen hatte und zog den Beutel wieder zurück. Dabei schwappte noch ein reichlicher Schluck Wasser aus dem Schlauch heraus und traf die ausgestreckte Hand des Vampirs. Mit einem üblen Fluch auf den Lippen zog Randir sie wieder ruckartig zurück und bedachte den Hauptmann anschließend mit einem weniger freundlichen Blick. „Tut mir leid.“, entschuldigte sich Thorben bei ihm und jetzt wissend, das es sich bei dem Inhalt des Beutels wirklich um Wasser handelte, setzte er an und ließ das erfrischend Naß durch seine Kehle rinnen. „Könntest du mich das nächste Mal bitte vorher warnen, wenn du wieder einen Anschlag auf mich vorhast?“, fragte Randir ärgerlich und begutachtete die Rötung seiner Hand, die einer leichten Verbrennung glich. Den Wasserbeutel wieder absetzend blickte Thorben den Vampir eine Weile verlegen an und erwiderte dann: „Es war wirklich nicht meine Absicht gewesen, dich zu verletzen.“ Da Randir mit keiner Geste auf seine ehrlich gemeinten Worte reagierte, beschloss der Hauptmann aufzustehen und einfach mal einen Blick auf die Verletzung zu werfen, die er ihm zugefügt hatte. Zuerst schnürte er aber die Öffnung des Wasserbeutels wieder sorgfältig zu und legte ihn bei Seite. Dann atmete er tief durch und drehte sich anschließend soweit auf der Pritsche herum, das er auf deren Kante zum sitzen kam. Ein weiteres Mal atmete er tief durch und wartete dabei auf einen erneuten Schwindelanfall, der ihn von seinem Vorhaben abhalten könnte. Da aber nichts dergleichen geschah und er sich auch fantastisch fühlte, stand er langsam auf und trat an Randir heran, der ihn die ganze Zeit über still beobachtet hatte. „Darf ich mal sehen?“, fragte Thorben, als er jetzt bei Randir stand und ergriff dann, ohne eine Antwort abzuwarten, die Hand des Vampirs, um sie sich genau anzuschauen. „Aber da ist ja gar nichts!“, rief er nach einer Weile erstaunt aus und blickte Randir verwundert an, der sich ein Lachen darauf nicht verkneifen konnte. „So eine Kleinigkeit heilt bei uns sehr schnell.“, erklärte er dann dem Hauptmann und zog seine Hand wieder zurück. „Und was wäre keine Kleinigkeit?“, erkundigte sich Thorben und setzte sich auf die Kante der Pritsche zurück.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 17 Gäste
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.