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Registriert: 3. August 2002, 13:45 Beiträge: 955 Wohnort: Bad Aibling
Dies hier ist eine Kurzgeschichte die mir schon seit längeren im Kopf umher geht. Leider besitze ich noch nicht genügend "Ideen - Material" um daraus eine vollständige Geschichte zu machen, weshalb ich jetzt nur diesen "Gedankenfetzen" niedergeschrieben habe und posten werden. Morgen wird noch ein zweiter Teil kommen - danach wars das erstmal, da ich ja auch nicht weiß wies weitergehen soll [23]
Der Zorn des Alten
Die pechschwarzen Wolken zogen schnell über dem Firmament dahin, den hellen Mond mitsamt den klaren Sternen unter sich begrabend, begleitet von einem scharfen und eisigen Wind aus dem hohen Norden, welcher die Ruinen längst vergessener Häuser umwehte. Ein kleines Mädchen, eingehüllt in einen blutigen und dreckigen braunen Lumpen, welcher von Löchern übersäht war, kauerte im Eck eines halb zerfallenen Hauses und versuchte sich mit einem kleinen Feuer, das unter der Last des Windes zu ersticken drohte, zu wärmen. Mit blutigen Fingern griff sie nach einen weiterem Holzscheit und warf jenen vorsichtig in die heiße Glut in der Hoffnung die Flammen mögen nicht vergehen. Nachdem jenes Werk vollbracht war wandte sich ihr Blick zu einem halb verwesten Körper, der nicht unweit entfernt von ihr war. Aus den rot unterlaufnen grünen Augen liefen Tränen das schmutzige Gesicht hinab und tropfen auf den Lumpen. Sie versuchte die Fassung zu bewahren, der Trauer, die das kleine Herz zu zerbrechen drohte, nicht nachzugeben, doch schließlich stammelte sie unter dem schluchzen das Wort „Mama“ undeutlich hervor. Die Atemzüge wurden tiefer mit jedem Stein der durch die Last des Windes bröckelte; die Angst wuchs mit jedem Geräusch um sie herum, denn die Gedanken waren nur auf die Monster aus den grusligen Gute Nacht Geschichten fixiert, nicht wissend das dies alles nur Humbug war. Doch was war das für ein Schatten der sich zwischen den alten Steinen bewegte? Gebeugt ging er, wie als würde er eine sehr schwere Last tragen, und sein Keuchen übertönte sogar den Wind, während der Körper sich in die Nacht einhüllte wie in eine Decke. Langsamen Schrittes kam das Wesen näher und blieb nur wenige Meter vor dem Mädchen stehen. Aus der dunklen Gestalt war ein Mensch, vermutlich ein alter Mann, geworden, der einem langen schwarzen Mantel, am Ende völlig zerfetzt, mit einer Kapuze trug, die tief in das Gesicht geworden war und nur die markanten Konturen seines Gesichtes preisgab. Vorsichtig hob er seine weiße Hand, welche lange schwarze Fingernägel hatte, und fuhr damit unter die Kapuze, wodurch er diese vorsichtig runter zog.
Darunter kam ein altes, fast durchsichtiges und von blauen Adern durchzogenes, Gesicht zum Vorschein mit langen weißen Haaren, welche ihm bis zu den Knien gingen. Er kniff seine grauen Augen etwas zusammen, wie als könne er ohne Sehhilfe nichts erkennen, und musterte somit das kleine Mädchen, das sich voller Angst noch mehr in das Eck gedrängt hatte. Aber er begann nur zu lächeln und damit seine zur schwärze gefaulten Zähne preiszugeben. Mit krächzender Stimme sprach er, als er wenige Minuten das Mädchen angestarrt hatte, „Dies ist deine Mutter, nicht wahr, mein Kind?“. Das Mädchen, den Greis erschrocken anblickend, nickte nur ganz leicht mit weit aufgerissenen Augen in der sich die Angst widerspiegelte. Mit bedacht setzte er sich auf den Boden und sprach weiter, wie als hätten beide einen Dialog, während die kleinen Flammen die alte Haut rot-gelb erstrahlen ließen „Weißt du, ich hatte auch mal eine Tochter. Sie sah fast so aus wie du“. Ab diesem Moment siegte die Neugierde über die Furcht und das Mädchen rückte näher an das Feuer heran, strich sich sanft die blonden Haare aus dem Gesicht und fragte, mit einer kratzigen Stimme, „Was ist mit ihr passiert?“ „Sie ist Tod, kleines; sie wurde mir genommen wie dir deine Mutter. Du musst diese Welt hassen“ „Nein, weil dann“ sprach das Mädchen „sind doch jetzt beide im Himmel, der wunderschön sein soll. Und meine Mama wird jetzt sicher auf deine Tochter aufpassen. Denn dort gibt es lange grüne Wiesen, mit vielen bunten Blumen und Flüssen so blau wie der Himmel“. Der alte Mann begann zu grinsen, erhob sich prompt und setzte sich neben das Mädchen, welches die Angst vor ihm verloren hatte.
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Langsam hob er seine zittrige rechte Hand und strich ihr sanft über die schmutzige weiche Haut; sein Blick wurde finster und das kleine Kind spürte sofort einen solch tiefen Zorn in sich aufkeimen. Im selben Augenblick zog der alte Greis seine Hand erschrocken zurück und wandte sein Gesicht ab von ihr; wimmern setzte ein und er stotterte „Es tut mir Leid“ hervor. Als er sich schließlich wenige Sekunden später dem Mädchen wieder zu drehte hatte er ein Kätzchen in der verkrampften Hand und reichte es ihr. Der leidvolle Gesichtsausdruck von vor wenigen Sekunden wandelte sich sofort in ein Strahlen wie es nur ein Kind haben konnte. Freudig streichelte sie das Kätzchen, nicht wissend das dort nicht mehr war als nur die Luft die sie atmete; eine Illusion. Und erneut strich er ihr über die Wange, doch diesmal bemerkte das Kind es nicht, und er murmelte leise „Jetzt wirst du deine Mutter wieder sehen, mein Schatz“. Der alte kniff nun seine grauen Augen fest zusammen, riss seinen Mund auf, war wie in einem Rausch der Sinne, bevor er wieder die Beherrschung fand.
Plötzlich stürmte ein junger Mann herbei, an die 25 Jahre alt und schrie „Nein, tue es nicht! Lass sie zufrieden“. Doch es war bereits zu spät – das Kind hatte den Kampf verloren und war eingeschlafen, verdammt dazu nie wieder zu erwachen. Der alte fauchte, zog sich sofort die Kapuze zurück ins Gesicht, worauf die Haare verschwanden wie als hätte der Wind sie wie den Staub weggeweht, und zischte giftig zwischen seinen Zähnen hervor „Du… Geh, du vermaledeites Wesen! Du gehörst hier nicht hin!“
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Hey WOW! Das las sich richtig gut, und der Schluss macht echt Hunger auf mehr... Verlier mal nicht deine Gedanken. Das ist spannend, will wissen wie das weiter geht, und wieso und warum und überhaupt...
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Okay, hier kommt der versprochene Teil II. Leider bin ich nicht ganz mit der Qualität zufrieden, aber das noch lange zu editieren habe ich irgendwie auch keine Lust - immerhin soll dies nur ein Gedankenfetzen sein.
(Ich wette es sind tausende Rechtschreibfehler drin - bitte einfach nicht beachten [25] )
Viel Spaß
Langsam erhob sich der Alte vom Feuer und ging vorsichtig rückwärts, was ein gewisses ausmaß an Respekt oder gar Furcht vor dem Mann deutlich werden ließ. Er hatte kurze blonde Haare, trug weiße Kleidung und war von einer Aura des Lichts umgeben. Seine Stimme war wie tausend Posaunen, mächtig und Angst einflössend, als diese erklang „Wann wirst du endlich aufhören? Wenn es keine Menschen mehr gibt die du durch deine Magie töten kannst?“ „Die Frage ist eher“ zischte der Alte giftig „wie viel Pfand ich euch noch geben muss bis ihr mir das gibt, was mir gehört! Ihr hättet damals eingreifen können, Auren, und doch habt ihr nichts getan. Ihr hättet die Macht selbst mich zu stürzen, doch tut ihr es nicht, denn verboten ist es euch die Geschicke dieser Welt zu verändern! Und so werde ich das tun was ich bereits zuvor tat: ich errichte mein unheiliges und dunkles Königreich auf den Leichen der Frauen und Kinder, denn das Fundament sollen sie sein. Das ist der Weg den ich wählte, denn selbst die großen Könige ferner Länder haben nichts Besseres zu tun als ihrer Hurerei kundzutun, auf das Volk ihnen folge. Nein, Auren, die Menschen wollen keinen freien Willen mehr. Sie wollen von jenen geführt werden deren Entscheidung es ist, über deren Leben und Tod zu bestimmen“ „Mit jedem Jahr was an dir vorbei schreitet, wo dein Körper stirbt doch dein Geist immer noch hier verweilt, wirst du bösartiger und rachsüchtiger. Wieso? Wo ist der gerechte Menschen verblieben den ich vor über fünfhundert Jahren sah?“ „Er starb mit seiner Frau, Auren. Doch behellige mich nicht weiter, Kreatur des Todes – Mendralim, Auren!“
Kaum hatten diese Worte den Mund verlassen schrie Auren auf, war wie in Agonie. Sein Körper wurde steif und wurde vom Wind weggetragen wie als wäre dieser zu Staub verfallen. Nur die Schreie verweilten an diesem Ort, denn qualvoll muss dieser Zauber gewesen sein. Der Alte aber setzte seinen Weg fort, während schwarze Tränen den Boden benetzten auf dem er ging.
Marek schreckte auf, seinen Augen waren weit aufgerissen und der Schweiß rann ihm über die Schläfen hinab zum Kinn, wo er auf die Decke tropfte. Solch Alpträume hatte er seit dem Kindesalter nicht mehr gehabt und selbst die Bedeutung war ihm fremd. Er sah nach rechts und atmete tief ein. Die kräftigen Strahlen der Sonne, die durch das grüne Blätterdach brachen, erfüllten den gesamten Raum mit einer mystischen Wärme. Bepeinigt, wie als hätte er den ganzen Tag geschuftet, erhob er sich und verließ das Zimmer. Seine Frau, Dania, saß am Tisch, der aus feinster Eiche gearbeitet war. Diese ganze Haus, eingenistet im Wald Terra (nahe dem Dorf Tendra), bestand aus Holz, denn Marek war ein Handwerker und ein sehr geschickter noch dazu. Dania war seine große Liebe gewesen – seit Anbeginn der Kindheit. Sie hatte langes braunes Haar und wunderschöne grüne Augen. Die Lippen waren tiefrot und verführerisch. Sie sah ihm gerne in die Augen, wobei Marek dies gar nicht mochte; es war als würde sie in seine Seele blicken. Langsam setzte er sich hin, ließ seine Blicke schweifen und kehrte schließlich zur ihr zurück. „Gut geschlafen?“ fragte er leise „Ja, aber du scheinst einen sehr wüsten Traum gehabt zu haben. Du lagst keine Sekunde still“ „Ich hatte Träume von einem alten bitteren Mann – welch Bedeutung ich dem geben soll weiß ich nicht… die Kinder?“ „Schlafen noch und du solltest langsam gehen. Die Leute in Tendra brauchen dich heute sehr dringend, Marek“ Kaum hatte sie das ausgesprochen, erhob er sich und packte all seine habe zusammen. Noch einen letzten Kuss gab er seiner Frau bevor er das Haus verließ und sich auf den Weg machte. Nicht unweit vom Haus standen zwei Männer, in weiß gehüllt. Einer davon war Auren, der andere verdeckte sein Gesicht durch eine Kapuze. „Und so wird das Schicksal eingeläutet… können wir denn nicht mehr tun als ihm nur diesen einen Traum zu schicken?“ „Du scheinst zu vergessen, mein Schüler – uns gehen die Menschen nichts an, wir wachen nur über die Toten und Gefallenen. Du und ich, wir kennen das Ende dieser Geschichte und doch dürfen wir nichts tun um diese zu verhindern. Wir könnten vielleicht einen Tyrannen damit zerschmettern, doch einen noch grausigeren erschaffen!“ Auren sparte sich die Worte die ihn zu überkommen schienen und sah nur noch Marek hinterher.
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Der Feldweg nach Tendra war steinig und hart, doch innerhalb von einer Stunde zu bewältigen wenn man vom Wald heraus kam. Doch schon in der Ferne sah Marek Rauch aus dem Dorf aufsteigen und eilte so schnell er konnte herbei. Das gesamte Dorf stand in Flammen, viele Menschen lagen getötet und blutgetränkt auf dem Boden. Der Rest rannte durch das Dorf und versuchte das Feuer zu ersticken bevor es noch den Rest anzünden würde. Kaum wurde er von Bardo, einem Freund, gesichtet, rannte dieser zu ihm und stammelte „Du musst schnell gehen, Marek. Das waren Balthasar und seine Räuber – sie sind in Richtung des Terra gezogen. Nimm mein Schwert und laufe so schnell wie dich deine Füße tragen!“. Nur eine Sekunde nachdem er die Worte vernommen hatte stürmte Marek los und so schnell wie Bardo ihn geheißen hatte. Doch kaum hatte er die Grenzen des Waldes erreicht hörte er bereits die Schreie seiner Frau. Und da erblickte er bereits Balthasar. Nach wenigen Schritten machte Marek bereits den ersten grausamen Fund – seine beiden Töchter lagen erschlagen vor ihm. Seine Frau jedoch lebte noch und so zog er das Schwert in dem Leid und der Wut. Balthasar, der Anführer, schlug seiner Frau mit dem Handrücken, überzogen mit Metal und Spitzen, in das nackte Gesicht. Er riss ihr die Kleidung vom Leib und die Angst in ihren Augen erregte ihn noch mehr. Gewaltsam drang er in sie rein und wäre das nicht genug gewesen, die Frau durch diesen Akt zu brechen, schnitt er ihr die Kehle durch. Sie lebte noch, spürte die harten Stöße seines Beckens gegen das ihre und gleichzeitig den Schmerz als das Blut nur so heraus quoll und alles bedeckte. Sie wollte schreien, konnte aber nicht mehr. Jene Ereignisse, in nur wenigen Sekunden eingeläutet, brachen Marek das Herz in tausend Stücke und so rannte er lauthals auf die 50 Mann starke Gruppe zu. Doch das letzte was Diana sah waren in der Ferne die beiden toten Kinder und ihren Mann, der da versuchte sie zu retten, während das letzte was sie dachte nicht der Liebe gewidmet war, sondern dem Hass.
Lange konnte Marek nicht bestehen – er schaffte es zwar zweien den Kopf abzuschlagen, doch der dritte rammte sein Schwert in seine Rippen. Hämisch grinste der Anführer, der soeben das begonnen vollendet hatte, und sprach nur noch „Aufsetzen Männer, wir reiten weiter. Gönnen wir diesem Mann hier noch die letzten Minuten mit seiner toten Frau!“. Doch Marek starb nicht, denn sein Wille war groß und die Wunde nicht tief. Er stand gekrümmt vor Schmerzen auf, wankte wenige Meter und fiel vor seiner Frau auf die Knie, die nur tot auf dem Boden lag. Er stieß Tränen aus, während er vorsichtig nach dem Leib griff. Fest drückte er diesen an sich; dass Blut welches ihren Körper benetzte vermischte sich mit dem seinen und die Tränen tropften auf das mit dem Lebenssaft verschmierte Gesicht von Diana. Auch Auren war anwesend, doch konnte er nicht von Menschen gesehen werden die keine Magie hatten. Selbst er konnte all dies Leid nicht ertragen und eine einzelne Träne lief sein Gesicht hinab. „Wie kann er nur soviel Leid ertragen, ohne das der Wahnsinn nach seiner Seele giert?“ fragte er sich selbst leise. Nach wenigen Minuten brach Marek schließlich zusammen, wurde jedoch kurze Zeit später von den letzten Überlebenden aus Tendra gefunden, die ihn gesund pflegten.
An dem Tag wo seine Frau zu Grabe getragen wurde und noch in einer alten Kathedrale aufgebahrt war, legte er einen pechschwarzen Mantel an und zog die Kapuze so tief in das Gesicht das nur die noch die Konturen verweilten. Und so schritt er in die Kathedrale, fragende Blicke der Menschen erntend, und sah auf den toten Körper hinab. Sanft strich er über die weiche Haut und gab Diana einen letzten Kuss mit den Worten „Ich werde dich ins Leben zurückholen, egal wie viel Pfand ich auch bezahlen muss!“
Registriert: 28. Juli 2002, 23:36 Beiträge: 7175 Wohnort: Leverkusen
Boah das is fies... Mareks Story ist echt mitreißend. Weiter bitte *bettel* Muss ja nicht gleich heute oder morgen sein, aber doch noch irgendwann in den nächsten Wochen *fleh*
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Registriert: 30. Mai 2005, 16:13 Beiträge: 794 Wohnort: Es gibt viele Dinge auf dieser verblendenden Welt, doch von alle dem ist nichts schlimmer als die Ve
Geile Story vor allem das ende ist gut. ist ein guter gedankenfetzen muss ich sagen
Registriert: 3. August 2002, 13:45 Beiträge: 955 Wohnort: Bad Aibling
So, neuer Abschnitt. Ich glaube der wimmelt voller Rechtschreibfehler, aber ausnahmsweise ist mir das mal egal [25]
Die Nacht brach herein über das Land und umgarnte die Kathedrale mit ihrem Schatten. In der tiefen Dunkelheit war nur ein Wimmern in den alten Hallen zu vernehmen, wo Marek, eingehüllt in der Dunkelheit selbst, an der aufgebahrten Leiche seiner Frau stand und mit jeder Stunde die vorbei zog immer mehr Tränen an den Marmorierten Boden, in dem er sich spiegelte, verlor. Sein Gesicht war von Blässe durchzogen, der Blick voller Finsternis und die Hände zittrig. Immer noch strich er mit seiner Hand über diesen für ihn perfekten Körper – wieso musste es ausgerechnet sie gewesen sein? Langsam trat Bardo an ihn heran, sichtlich geschwächt von dem Angriff Balthasars wenige Tage zuvor, und sprach „Du solltest du gehen, Marek. Wir werden Sie jetzt zu Grabe tragen. Da solltest du nicht dabei sein.“. Doch Marek antwortete nicht, sondern wandte sich nur zu ihm. Und was Bardo an diesem Tage sah würde er nie vergessen: dieser unendliche Hass in den Augen, diese Pein und Agonie seines Freundes. Er wagte es nicht länger als nur den Bruchteil einer Sekunde Marek in die Augen zu blicken. Mehr konnte er nicht ertragen.
So schritt Marek an den Menschenmengen vorbei, die sich gesammelt hatten um die Leichen der Toten zu den Gräben zu bringen. Sein Mantel wehte bedrohlich im Wind der durch die Tür hinein zog und selbst jetzt, dort wo er schritt, zeigten Tränen den Weg den er ging.
Und so geschah es das nur einen Tag später Marek die Rüstung seines Vaters aus den Schränken holte und anlegte; das Schwert, schon lange gerostet schliff er neu und den schwarzen Mantel verstaute er im Rucksack. Das Versprechen, am Grabe der Frau geschworen, würde er nie ablegen, noch vergessen. Doch wie sollte er es einlösen? Die Ältesten des Dorfes hatten oft vom Rat der Weisen geredet, tief im Norden, die die Geschicke dieser Welt sehen und lenken konnten. Aber auch von einem alten Greis war einst die Rede, der tief in den Bergen des Westens lebte. Es hieß er habe schon gelebt als die Welt neu und unbefleckt war und seine Macht solle groß gewesen sein. Gott selbst habe ihn gesegnet, bis er begann seine Kraft gegen die Geschickte der Welt zu lenken, um mehr Macht zu erhalten. Und so nahm Gott den Segen von ihm und verfluchte ihn auf das er ewig lebe und altere, während die Welt um ihn herum gedeihe. Doch wie der alte einst soviel Macht erhielt wurde nie gesagt und so wollte Marek ausziehen und herausfinden was nun trug und lug war.
Aber als Marek das Tor des Dorfes erreichte, dass ihn heraus führen würde und dessen Pfad tief in den Westen ging, stellte sich ihm plötzlich eine Gestalt in den Weg. Sie trug eine weiße Kleidung, umgeben von einer Aura des Lichts. Seine Stimme ertönte, klar und deutlich, streng und belehrend, „Kehre um Marek, denn der Weg den du vor hast zu beschreiten ist voller Lug und Trug und das Leid wird auf ihm kein Ende nehmen – Nein, es wird zunehmen mit jedem Schritt den du tust. Geh wieder zu dir nach Hause!“ „Und wieso sollte auf dich hören? Wer bist du das du es wagst mir Befehle zu erteilen?“ „Mein Name ist Auren; und alles was ich will ist dein Schutz vor der Dunkelheit die dein Herz umklammert!“ Langsam schritt Auren an Marek heran, hob sanft seine Hand „Ich will dich befreien von diesem Hass. Gib mir die Chance dir deine Agonie zu nehmen!“ Doch Mareks Blick wurde finster, Hasserfüllt, doch die Aura des Mannes hatte solch eine lähmende Wirkung – trotz seines Willens das Schwert zu ziehen, konnte er es nicht. So legte Auren seine Hände an die Seiten seines Gesichts und Licht durchströmte Marek.
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Plötzlich schrie Auren auf, sackte auf seine Knie. Aus seinen Armen, Beinen und Augen trat das süß duftende Blut heraus wie Tränen, jedoch nicht geweint von ihm. Er spürte das Herz von Marek, wie tausend Glasscherben zersplittert auf dem er nun wandelte; er spürte die Tränen, heiß und verzerrend wie tausende Sonnen, brennend wie die Flammen selbst; er spürte seine Seele, zerrissen und zerfetzt wie ein Lamm welches von einem Wolf gerissen wurde. Es war als würden tausende Sperrspitzen auf einmal in seinen Körper gerammt werden und sich an seinem unschuldigen Blut laben. Auren brach zusammen. Er weinte Tränen vermischt mit dem Blut und er schrie, als Marek ohne ein Wort vorbei schritt, sich nicht scherend um ihn, „Mein Gott! Oh mein Gott! Wie kannst du nur soviel Hass in dir tragen?! Nicht einmal Götter können soviel Groll hegen. Hörst du mich, Marek!? Nicht einmal Götter!“ Doch Marek wollte das nicht hören. Bardo stürmte heran, wollte dem Fremden helfen, doch gleich wurde er beiseite gestoßen von Aurens Meister, der erschienen war als er die Schreie seines Schülers gehört hatte. Er beugte sich über ihn, sein Gesicht immer noch durch eine Kapuze verdeckt, und ließ seine Hände über den Körper gleiten. Auren weinte voller Leid und stammelte „Ich spürte diese Dunkelheit und hätte mich beinahe drin verloren; es war so kalt und finster. Oh mein Gott, der Hass griff auf mich über und hätte mich beinahe verschlungen. Mich, einen Diener des Lichts!“. Schließlich sprach der Meister, nachdem das Blut von Marek fort gewaschen war, „Ich habe es dir immer gesagt, nicht wahr, Auren? Es zu hören, immer und immer wieder, ist doch etwas anderes als es selbst zu spüren. Dieser grenzenlose Hass, diese Wut, der Zorn und die Agonie…“ „Wie kann er das ertragen?“ fragte Auren, der zittrig kauernd am Boden lag mit rot unterlaufenen Augen „Liebe und Hass liegen sehr nah beieinander, Auren. Wer tief lieben kann, kann noch tiefer Hassen. Mareks Seele war so rein, dass die Dunkelheit sich nun nach ihr verzerrt. Seine Seele ist zerfressen vom Hass und dies wird immer so sein. Wir beide kennen das Ende dieser Geschichte und wahrlich, es ist kein heroisches. Alles was wir zwei tun können ist den Lauf zu verfolgen.“ „Aber...“ stammelte Auren, immer noch geschwächt „er wird zum Alten gehen. Das dürfen wir nicht zulassen. Bitte, Meister. Das müssen wir verhindern!“ „Und wie?“ fuhr der Meister ihn scharf an „Was willst du tun? Ihn mit deiner Klinge des Lichts töten? Das kannst du nicht. Niemand kann das. Es muss so sein Auren und wir dürfen diesen Lauf nicht beeinflussen.“
Marek verschwand währenddessen in der ferne, sich nicht kümmernd um das eben geschehene. Sein Hass und all sein tun hatten sich in Auren manifestiert und waren zum endgültigen Ausbruch gekommen. Der Zorn des Alten war somit geweckt worden.
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So, ich habe nochmal das erste Kapitel überarbeitet. Ich hoffe es ließt sich jetzt besser als zuvor [23]
Schnell zogen die pechschwarzen Wolken über das Firmament dahin, den weiß scheinenden Mond und die hellen Sterne unter sich begrabend, begleitet von einem eisigen Wind aus dem hohen Norden, der die Ruinen längst vergessener Häuser scharf umwehte und dabei mit bösen Stimmen sein altes gebrochenes Lied flüsterte. Ein tiefes Donnergrollen war zu vernehmen und in der ferne färbte sich der Himmel für wenige Sekunden weiß, wie als wäre es Tag, denn mächtige Blitze erschütterten das Land. Bedrohlich wiegten sich die Bäume im Wind, die schon lange keine Blätter mehr trugen, und glichen schwarzen verkrüppelten Fingern, die nach etwas greifen wollten. Ein kleines Mädchen, das in einem Eck einer Ruine saß, eingehüllt in einen dreckigen und von Blut übersäten durchlöcherten Lumpen, versuchte sich mit einem fast ersticktem Feuer zu wärmen. Mit schmutzigen Fingern griff sie nach einem weiteren Holzscheit und warf diesen in die noch warme Glut, in der Hoffnung die Flammen mögen sich erneut entfachen. Langsam wandte sich ihr Blick zur linken Seite wo ein halb verwester Körper lag, nicht unweit entfernt. Aus den Rot unterlaufnen blauen Augen liefen die warmen Tränen das Gesicht, einen salzigen Geschmack auf den Lippen hinterlassend, hinab und tropften auf den Lumpen. Sie stammelte, trotz dem Versuch der Trauer nicht nachzugeben die das kleine Herz gefangen hielt, undeutlich das Wort „Mama“ hervor. Ihre Atemzüge wurden tiefer mit jedem Moment der verging, der Schrecken aus alten Kindergeschichten krochen vor dem geistigen Auge herauf und jeder Stein der unter dem Geheule des Windes brach, erzeugte immer mehr Angst. War sich denn das Kind nicht bewusst das dies alles nur ein Humbug war, ausgedacht von Mutter und Vater? Doch was war das für ein schwarzer Schatten, der da zwischen den Ruinen wanderte? Gebeugt ging er, wie als würde er eine schwere Last auf seinem Rücken tragen und das Keuchen vermischte sich mit dem Wind, war aber dennoch ab und zu herauszuhören.
Mit jedem Schritt den er tat drückte sich das Mädchen mehr in das Eck, versuchte den Atmen anzuhalten, sich nicht zu verraten, doch schon lange hatte der Schatten, der sich in der Dunkelheit einhüllte wie in eine Decke, das Kind erblickt – ja regelrecht beobachtet und wagte sich erst jetzt aus der sicheren Nacht hervor. Vorsichtig kam er an das Lagerfeuer heran und musterte das Mädchen genau. Sein schwarzer Mantel, der am Ende und an den Ärmeln völlig verfetzt war, wiegte sich bedrohlich im Wind und war in den rot-gelbem Schein der Flammen getaucht. Seine Kapuze ward so tief in das Gesicht gezogen, das man nur noch die Konturen erkennen konnte und die Finger, weiß und alt mit langen schwarzen Fingernägeln, krümmten sich als hätte die Gicht davon besitz ergriffen. Kurz schweifte der Blick zu der Leiche, bevor er wieder gefährlich auf dem Mädchen lastete. Seine rechte Hand tastete sich unter die Kapuze und zog diese langsam hinab. Darunter kam ein alter Mann zum Vorschein, deutlich gezeichnet vom Alter und dem anscheinend langen Weg der hinter ihm lag. Viele Falten hatte er, durchzogen von blauen Adern, und seine weißen Haare reichten ihm bis zu den Knien. Er kniff seine grauen Augen zusammen, wie als könne er ohne Sehhilfe nichts erkennen, und sprach mit krächzender Stimme, seine zur schwärze gefaulten Zähne damit preisgebend, „Ich wollte dich nicht erschrecken, mein kleines. Wie ist denn dein Name?“. Doch das Mädchen antwortete ihm nicht, denn zu erschrocken war es vom Anblick. „Nun, du musst nicht antworten, wenn du nicht möchtest“ sagte der Alte Mann schließlich „Lange bin ich gewandert und sehr müde sind meine Knochen. Ich komme vom fernen Terra musst du wissen. Das liegt weit hinter den Bergen des Westens und noch weiter entfernt von den Türmen wo die Weisen einst saßen. Alles was ich mir jetzt wünsche sind die Flammen deines Feuers, welche mich wärmen sollen, und ein wenig Speis und Trank, wenn du es mir erlaubst hier zu verweilen, kleines Mädchen. Doch es soll nicht ohne Vergütung sein.“
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Kaum hatte er diese Worte gesprochen, holte er unter seinem Mantel ein kleines ovales Packet hervor, fest verschnürt. Vorsichtig öffnete er den Knoten, wie als wäre etwas sehr zerbrechliches darunter und jedwede Erschütterung würde es zerstören, und holte Brot hervor, sowie etwas rohes Fleisch. Er hob seine Hand und reichte dem Kind die hälfte des Laibes und ein Stück Fleisch. Zittrig und von Furcht in den Knochen beherrscht nahm das Kind die Geschenke des alten entgegen, ohne Fragen zu stellen. Währenddessen setzte sich der alte Mann auf den dreckigen und Steinigen Boden und fing an sein Mahl zu verzerren, womit er es dem Mädchen gleichtat. Als dies beendet war und der alte böse in die lodernden Flammen blickte, die sein Gesicht mit den verschiedensten Formen aus Schatten zierten, fragte das Mädchen mit heiserer Stimme „Wie heißt du? Und warum kuckst du so böse, alter Mann?“ Ohne auch nur einen Augenblick zu warten, wie als hätte er schon lange auf diese Frage gewartet und wäre jetzt in der Lage sofort etwas zu erwidern, antwortete er, mit einem kleinen, aber gestellten, lächeln auf den Lippen „Weißt du, meine kleine, den Namen den ich trage ist es nicht Wert hier genannt zu werden. Schon zu lange ist es her das ich diesen aus den Mund eines anderen hörte, ohne bösen oder belehrenden Unterton – schon so lange, das es mir egal ist und er keine Bedeutung und keinen belang mehr für mich hat. Ich wünschte ich könnte ihn vergessen. Doch warum ich so böse in die alles verzerrenden Flammen blicke will ich dir sagen: vor langer Zeit kam ein sehr böser Mann zu mir und nahm mir etwas weg; etwas was nie hätte ihm gehören sollen und was ich, selbst noch heute, wieder haben möchte. Aber als ich den bösen Mann fand war das was er mir gestohlen hatte bereits weg und ich suche es immer noch.“ „Und was hat er dir weggenommen?“ fragte das Mädchen prompt, ohne wirklich über die eben gesprochenen Worte nachzudenken. „Das ist genauso unwichtig wie mein Name“ sagte der Alte „Wichtig ist nur das ich es wieder finde.“
Und damit begann der Greis erzählen. Er schmückte es aus wie eine Geschichte, von einem großen und gerechten Helden; dies ganze erinnerte an arme Bettler, die auf dem Markplatz solche Legenden erzählten, in der Hoffnung man möge ihnen dafür ein trockenes Stück Brot geben. Seine Stimme klang plötzlich so sanft, wie die eines jungen Mannes der sein Kind in den Schlaf wiegt, und doch konnte diese immense Kraft gewinnen - wahrlich kräftig, wie ein Mann der große Reden vor versammelter Menge hält, voller Stolz, und mit jedem Satz, den er beendet, tosenden Beifall erntet. So erzählte er dem Mädchen von einem Mann namens Balthasar der einst in sein Dorf kam und ihm das weg nahm was dem alten alles bedeutet hatte. Er erzählte von seiner Reise durch das Land, den Gefahren und den, in seinen Augen, falschen Göttern, die sich an den Schicksalen der Menschen ergötzen und belustigen. Doch was jedem sofort als Blasphemie gegen die Gottheiten in den Sinn gekommen wäre, war hier nicht so, denn die Worte waren so süß wie Honig – zart und versteckt in den Lügen längst vergessener Tage. Jeder einzelne Satz war betörend, raubte einem die Sinne und verkorkste den Verstand. Jeder, egal ob Mann oder Frau oder Kind (selbst wenn es die Worte nicht verstand), hätte in diesem Moment dem alten nur nickend zugestimmt und vielleicht sogar auch die geballte Faust fluchend gen Himmel erhoben, denn gerecht und voller Wahrheit klang alles was er sagte.
Mit jedem Atemzug den der Alte tat rückte das Mädchen naher an ihn heran, denn wie magisch wurde es von den Worten angezogen und konnte sich derer nicht mehr entziehen. Als die Erzählung schließlich ihren letzten Punkt fand, brach ein Sturm herein über die zwei. Der Wind war gewachsen, die Steine der Häuser stöhnten unter der schweren Last und das Mädchen drückte sich eng an den alten Leib des Mannes, zittrig und voller Furcht vor den kommenden Dingen. Doch er strich nur sanft mit seiner Hand über die schmutzige Wange des kleinen Kindes und flüsterte leise „Jetzt Schlaf, mein Kind – deine Mutter wartet auf dich!“. Das kleine Mädchen spürte wie die Dunkelheit sie umgarnte, wie eine Fliege die in das Netz einer Spinne geflogen war und bei lebendigem Leibe von jener nun eingewickelt wurde, für den Verzehr bereit. Die Müdigkeit lastete schwer auf den Lidern und drückte sie herunter; jedweder Versuch sich dagegen zu wehren endete darin, dass diese noch schwerer wurden. Jener Kampf konnte nicht gewonnen werden, denn hier war die Magie des Greises am Werke. Er selbst strecke seinen Kopf hoch zum Firmament, bewegte diesen hin und her und schloss dabei die Augen, denn er war in einem Rausch der Sinne gefangen, der seinen ganzen Körper erfüllte.
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