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... Der Jäger von Nosgoth ... Wirklich? Ihr habt den Jäger von Noshoth gemocht? Dann werdet ihr diese "Neuauflage" LIEBEN.
Prolog:
Es war dunkel. Der dichte Nebel lag tief über dem Sumpf. Die Vampire herrschen schon seit hunderten von Jahren über Ecthelera, doch die Menschen wehrten sich steht’s tapfer gegen die „Monster“. Nahe einem kleinen Dorf, westlich des zentralen Ödlands, steht die Festung der Nachtjäger. Die Nachtjäger, ein Zusammenschluss von Vampirjägern, sind ein Geheimbund, mit dem einzigen Ziel, alle Vampire i n ganz Ecthelera auszulöschen…
Lord Zibignew der Ältere betrat die Ratskammer von Bloodwind Castle. Es war ein riesiger Raum, dessen Decke etwa fünfzehn Meter über dem Boden lag, gestützt von vielen, reichlich verzierten Steinsäulen, an deren Spitze mächtige Gargoyles trohnten. Am Ende des Raumes war ein grosses Fenster, dessen Scheibe scheinbar einen Kampf eines Ritters gegen einen Vampir – oder etwas Ähnlichem – zeigte. In der Mitte des Raumes war ein großer, langer Tisch, der einer Tafel glich. Bis auf diesen Tisch und Stühle war der Raum leer. Das spärliche Licht kam von Fackeln an den Wänden. In diesem Raum wurden alle neuen Pläne der Nachtjäger geschmiedet. Das Treffen hatte soeben begonnen, Ivan der Streiter, Baron von Sternburg, erklärte dem Rest der Nachtjäger seine Pläne zur Vernichtung eines Vampirlagers - nahe der Zitadelle von Vugoth, von wo aus Morvan, Herrscher aller Vampire, regierte. „Ivan!“, rief Zibignew, „Das ist Irrsinn! Wir dürfen nicht so nah an die Zitadelle heran. Das ist zu Gefährlich!“ „Irrsinn? Diese Vampire sind Irrsinn, alter Mann!“, Ivan war gereizt. „Wir müssen diese Pest im Kern ersticken, ansonsten kommt sie immer wieder zurück. Wir müssen…“ die Stimme des Barons wurde von Schreien und zerbrechendem Glas unterbrochen… „Angriff! Wir werden Angegriffen! Die Vampire sind in der Festung!“, rief die Stimme einer Wache außerhalb des Raumes, bevor sie plötzlich mit einem röchelnden krächzen Abbrach. Die Mitglieder der Nachtjäger zogen sofort ihre Waffen, von riesigen Zweihändern bis zu kleinen, flinken Dolche. Plötzlich brach die Scheibe am Ende des Raumes und etwa dreißig Vampirbestien stürmten den Raum. Auf vier Beinen kletterten sie fast wie Affen die Wände entlang, schnell, geschmeidig und völlig tödlich. Sie sahen etwas aus wie Hunde, doch viel dünner, und ihre Haut war tiefschwarz. Ein schleimiger Glanz schimmerte über dem Boden, als er von den Bestien bedeckt wurde. Wie gierige Käfer krochen die Kreaturen den Raum entlang. Die Nachtjäger waren gut, Spezialisten im Kampf gegen Vampirbestien, jedoch nur etwa zu zehnt. Lord Zibignew sah Ivan zu seiner Rechten, dann sah er gerade noch wie einer dieser Bestien ihm das Herz aus dem Leib riss, das Blut spritzte in strömen heraus. Dennoch blieb der Baron stehen. Zibignew hasste seine Methoden, sie waren direkt und meist Aggressiv, doch hatte er doch viel Respekt vor dem Baron. Ivan stand da, mit seiner Hand fasste er an die blutende Wunde in der Brust, als ob er versuchen würde, die Blutung zu stillen. Mit einem Bastardschwert in der anderen Hand spaltete er noch zwei Bestien, ehe er zu Boden ging. Zibignew nahm seinen Kriegshammer und drosch auf eine der Bestien ein, ihr Schädel platzte unter der Wucht des Hammers und eine grünliche Masse schoss Zibignew entgegen. Dann spürte er eine Klinge die ihm in den Rücken gestoßen wurde… Alles wurde langsamer, die Schreie und Rufe verstummten langsam. Der Lord sah einen Nachtjäger, der mit einer Blutfontäne anstelle eines Kopfes zusammenbrach. Dann wendete er den Kopf. Ein blasses, eingefallenes Gesicht schaute genau in seine Augen. Ein Vampir. Wie konnte es dazu kommen, dass ein Vampir sich in ihrer Festung befand? Die Schmerzen wurden stärker. Nun nahm Zibignew seine Umgebung nur noch in Zeitlupe wahr, bis seine Sicht schwarz wurde. Danach war alles Still.
Lord Vladec wuchs bei den Nachtjägern auf, doch erst vor kurzem beendete er das Jahrelange Training als Vampirjäger. Nun hatte er den Titel eines Lords und nahm aktiv an der Jagd nach Vampiren teil. Seine ersten Aufträge hatte er ohne Probleme ausgeführt. Seine letzte Mission führte ihn nach Norden, wo er in kleines Bergdorf aus den Fängen eines Vampirs befreien musste. Der Vampir war vergleichsweise alt, doch feige und schwach. Vladec überraschte ihn völlig, und praktisch ohne Kampf tötete er den Blutsauger, indem er ihn auf seinem Schwert aufspießte. Nun musste er, wie nach jeder Erfüllten Mission, zu den Nachtjägern zurückkehren. Keiner der Nachtjäger durfte Familie haben, oder die Zeit mit anderem totschlagen, als für den Kampf zu trainieren, den Willen zu stählen und Vampire zu vernichten. Sein schwarzes Gewand flatterte im Wind, sein ebenso schwarzes Pferd ritt unermüdlich Richtung Bloodwind Castle, wo eine grosse Versammlung aller Lords stattfand. Es sollte ein neuer Kreuzzug geplant werden. Auch wenn Vladec etwa einen Tag zu spät war, der Großmeister, Lord Zibignew, würde erfreut sein, denn noch ein Vampir beendete sein Unleben durch einen Nachtjäger. Der Sumpf erstrecke sich bis kurz vor Bloodwind Castle, das am Fuße eines Berges stand. Die alten Wege und Brücken durch das sumpfige Gelände waren vermodert und uralt. An manchen Stellen war kein Pfad mehr zu erkennen, oder man musste mitten durch das sumpfige Wasser gehen. In dem Nebel erschien dann endlich die Kapelle der Nacht, ein alter Wegschrein einer vergessenen Gottheit. Die Kapelle war eingestürzt, und der Friedhof daneben verfallen. Doch für Vladec, der den Weg kannte, markierte die Kapelle, dass er bald in Bloodwind Castle ankommen würde. Nur noch ein schneller mehrstündiger Ritt und er war da. Im Morgengrauen kam Vladec in Bloodwind Castle an, jedoch war alles Still, wie auf einem Friedhof. Das massive Eichentor stand offen und hing schräg in seiner Halterung. Er ritt langsam durch den Eingang, und mit erschrecken musste er feststellen dass die Torwächter zerfleischt am Boden lagen. Blut klebte an den Wänden sowie am Boden. Überall lagen Waffen und tote Körper. Nun in Vorsicht versetzt stieg Lord Vladec ab seinem Pferd und zog seinen Zweihänder, dieser wurde aus schwarzem Eisen geschmiedet und in Vampirblut abgekühlt, sowie mit schaurigen Fratzen verziert, die aussahen, als würden die Opfer der mächtigen Klinge noch immer Todesschreie ausstoßen. Lord Vladec dachte nach. Die Ratskammer war im Obergeschoss, dort sollten die anderen Mitglieder der Nachtjäger sein. Leise und verunsichert fragte er sich selbst, was hier bloß geschah. Auch die Gänge und Treppen, die zu der Ratskammer führten, waren mit Blut und Kadaver gespickt. Die Türen zur Ratskammer waren weit offen. Dahinter bot sich Vladec ein Anblick des Grauens: Verstümmelte und zerhackte Leichen lagen am Boden verstreut, Fliegen hockten auf menschlichen Überresten und der Gestank von Verwesung lag in der Luft. Überall steckten Lanzen mit aufgespießten Köpfen der Nachtjäger zwischen Leichenhaufen, die, wie es aussah, extra dafür aufgetürmt wurden. Der Boden und die Wände waren von Blut und anderer, gelblich bis grüner Flüssigkeit, verschmiert. „Verdammt! Was war hier los? Wer konnte alle Nachtjäger so einfach Niedermetzeln?“, Vladec wusste nicht mehr weiter. Hinter Vladec war ein Geräusch zu hören, ein leises Kratzen oder etwas Ähnliches. Er drehte sich blitzschnell, richtete sein Schwert auf das Geräusch… „Komm raus, zeige dich!“, rief der Lord deutlich aber leise.
„Haha, als ob DU mir etwas antun könntest!“, die Stimme kam von Vladecs Rücken, er drehte sich sofort um. Die Stimme wechselte die Richtung und kam nun von Rechts. In ihr lag deutlicher Spott. „Pah, ich will dich nicht töten, Nachtjäger!“, sagte sie. Der Lord hob seine Klinge: „Stirb, Monster!“. Er wusste nicht von wo die Stimme kam oder was für eine Kreatur sein Gegner war, also schlug er blind um sich. Plötzlich spürte er eine Klaue die in am Hals festhielt, er erkannte einen Vampir, dieser sah uralt aus… alt und mächtig. „Deine Brüder, die Nachtjäger haben die Meinen gejagt. Gejagt und gehasst. Nun will ich dir zeigen, was es heißt GEHASST zu werden!“, der Vampir steigerte sich immer mehr in eine Wut hinein, „Du sollst wissen was es bedeutet gefürchtet und gejagt zu werden. Du sollst das werden was du so gnadenlos verfolgt hast, für immer.“ Der Vampir verstärkte den Druck seiner Klaue. „Für immer…“. Vladec spürte wie der Vampir seine Klaue immer fester schloss und wurde bewusstlos.
In der nächsten Nacht kam Vladec wieder zu sich. Sein ganzer Körper schmerzte und schien ausgetrocknet. Er stand auf, und betrachtete sich. Seine Hände waren eingefallen, aber trotzdem fühlte er förmlich die Kraft, die sie besassen, in seinem Mund waren spitze Eckzähne und er spürte die unmenschliche Energie die seinen Körper durchflutete. Er wusste: Er wurde zu einem Vampir gemacht. Er schrie, so laut er konnte, so markerschütternd dass jedes Wesen in Hörreichweite zusammenzuckte, er schrie nicht wie ein Mensch, mehr wie eine Bestie und wahrhaftig, viel Menschliches blieb nicht mehr von ihm übrig. Er sagte laut: „Ich… bin… VERDAMMT!“. Seine Stimme war nun tief und es lag eine solche Bitterkeit in ihr dass jeder der sie nur hörte mit der Furcht zu kämpfen hatte.
Getrieben von Selbsthass und Bitterkeit, machte sich „Lord“ Vladec, ein Gefallener, in alle Ewigkeit verdammt, auf den langen Weg ins Ungewisse, nun von Allen, die er zu beschützen versuchte, gehasst und gefürchtet, ohne Verbündete, ein einsamer Jäger auf der Suche nach seinem Schicksal… und nach Blut.
Als er die Festung verließ, stand der Vollmond hell über dem Sumpfgebiet, und alles schien blau zu schimmern. Es war eine schöne, beinnahe romantische Nacht, doch war die Kreatur, die einst Lord Vladec war, voller diabolischer Wut, gewillt, alles und jeden zu vernichten, falls jemand es wagen würde, sich ihm in den Weg zu stellen. Er rannte durch den Sumpf, schneller als es ein Mensch je hätte tun können. Bald kam der Vampir, immer noch voller Bitterkeit, in das nächste Dorf. Eine hölzerne Palisade schütze die Siedlung, doch am Tor brannte ein kleines Licht, und in dm dichten Nebel konnte der Vampir einen Menschen erkennen. Die Torwache, die Müde und etwas schläfrig aussah, fragte Vladec, als dieser aus dem Nebel herauskam: „Was wollen sie, Herr?“ Er schaute die Wache an. Wenn sie wüsste was er war… Sie würde ihn sofort angreifen. Nur weil er die Menschen beschützen wollte kam es soweit... Diese Menschen waren an allem Schuld! Die Menschen, mit ihrem schwachen Glauben, mit ihren lächerlichen Idealen. Der Vampir verlor die Beherrschung. „STIIIIIIRB!“, schrie Vladec, in einem solchen Blutdurst, dass ihn wohl Niemand hätte aufhalten können. Er riss die Wache gleich in zwei Hälften, nahm ihr Herz und trank es aus. Dann waren Schreie zu hören: „Vampir! Ein Vampir steht vor den Toren!“. Sofort waren etwa sieben Mann der Stadtwache bei dem Tor. „Ohgott!“, hörte man einer der Wachen kleinlaut sagen als er den halbierten Kollegen sah. Die Innereien des Wachmanns lagen verteilt auf dem Boden, die Gedärme waren noch in der einen Hälfte und hingen heraus. Die Rillen der gepflasterten Strasse füllten sich schnell mit Blut. Vladecs Blick verdunkelte sich. Doch dann, gerade als er auf die Männer losgehen wollte schwirrte ein Pfeil auf seine Brust zu… und traf. Er spürte jedoch nur ein bisschen Schmerz,
der Treffer machte ihn jedoch nur noch wütender. „Wwwwaaaaah!“, brüllte Vladec bevor er sich wie eine Bestie auf die Wachen stürzte. Die erste wurde gleich Zerfetzt, die Zweite stand nur erschrocken da. Die anderen begaben sich in Kampfstellung. Pfeile schwirrten gegen den Vampir, dieser jedoch wich ihnen größtenteils aus, obwohl sie mit einer beachtlichen Geschwindigkeit auf ihn zuflogen. Vladec war stärker, schneller und flinker als in der Zeit seines menschlichen Lebens. Er wollte einst die Menschen beschützen. Nun hatte er ein völlig neues Ziel. Vor seinen Augen erschienen eine düstere Vision der Zukunft, brennende Häuser und Städte, Berge von Toten, die die Strassen füllten, weinende Kinder und Frauen. Blut, Chaos, Tod und Verwüstung. Sein Ziel war ihm nun Bewusst. Die Vernichtung eines jeden Menschen, er würde den Tod jeglichen Lebens hervorbringen, denn durch seinen Dienst an den Menschen wurde er zu dieser Bestie, und für das sollten sie nun alle Bezahlen. Ein Feuerpfeil schoss an ihm vorbei, er sah im Augenwinkel, wie er auf das Strohdach eines Hauses flog und es in brand setzte. Die Zivilisten flohen aus der Stadt, es wurden jedoch immer mehr Wachen. Nun zog Vladec seinen Zweihänder, er schwang ihn und schlug gleich zwei Wachen den Kopf ab. Dem nächsten Wächter in seiner Nähe bis er in den Hals, jedoch riss er gleich ein grosses Stück Fleisch aus der Kehle. Röchelnd und Zuckend lag der Mensch am Bode und verblutete. Es war kein Kampf, sondern ein Gemetzel. Noch nie hatte die Wache gegen einen Vampir gekämpft. Das Blut floss in strömen durch die Strassen, Vladec schlachtete sich durch die ganze Stadt. Man konnte abgehackte Gliedmassen und verstümmelte Leichen erkennen, selbst die Wachen flohen nun aus der Stadt. Mit einem dunklen Blick durchstreifte der Lord die Strassen, und jeden Menschen, den er erblickte, schlachtete er wie Vieh ab. Nach ein paar Stunden war es wieder Still. In mitten von Leichenbergen und brennenden Häusern stand er, alleine, jedoch mit einem gestilltem Blutdurst, in, von dem Blut rot gefärbtem, Gewand. Er hatte das ganze Dorf vernichtet. Nun war er wahrlich zu einem Monster geworden, der letzte Rest seiner Menschlichkeit verschwand hinter den Bergen unschuldiger Opfer. Als sich Lord Vladec wieder beruhigte und auf die Haufen von Leichen erblickte, brach er zusammen: Was hatte er nur getan? Warum musste es so enden?
Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Er war aber zu erschöpft sich umzudrehen. „Ah, mein kleiner „Vampirjäger“.“, es war dieselbe Stimme, dieselbe, die Vladec auf Bloodwind Castle hörte. „Was… Was willst du?“, Vladec machte sich nicht einmal die Mühe aufzustehen oder sich umzudrehen. „Ich will dir helfen… Nun sind wir Brüder, Nachtjäger, keine Feinde.“, die Stimme des Vampirs war ruhig und gelassen. Vladec drehte sich jetzt langsam um, kniete aber noch am Boden. Zum ersten Mal sah er seinen „Schöpfer“. Er war groß, etwa zwei Meter, seine Haut war ganz bleich, schon fast weiß. Das Gesicht war um die Wangen eingefallen, und eine Narbe ging durch das rechte Auge. Vladec sagte, während er über das Schlachtfeld blickte, kaum hörbar: „Warum habe ich das getan? Ich wollte das nicht…“. Die Antwort kam schnell: „Du kannst deine neuen Kräfte nicht kontrollieren. Komm mit mir, ich will dir zeigen was dein Schicksal von diesem Moment an sein wird. Vertraue mir.“ „Warum sollte ich?“, Vladec raffte sich langsam auf, „du hast meine Brüder umgebracht, meinen Mentor, Lord Zibignew. Du hast mich in dieses… Monster verwandelt.“ „Ich sagte doch, vertraue mir.“, die Stimme des Vampirs klang ganz liebevoll, lockend. Was blieb Vladec anderes übrig, nachdem er ein ganzes Dorf nahezu ausgerottet hat? Er hatte nichts, nur ein Gewand und ein Schwert. Er würde kaum lange alleine Überleben. „Na gut, ich Vertraue dir…“, die Antwort brachte Vladec nur mit mühe hervor. Er war sich nicht sicher, wollte der Vampir ihm wirklich helfen? Wollte er ihm in den Rücken fallen? Warum tötete der Vampir Vladec nicht wie alle anderen Nachtjäger?
Die beiden Vampire gingen Richtung Osten, zu der grauen Zuflucht, das Heim des, bis jetzt unbekannten, Vampirs.
Die graue Zuflucht war in der Nordwand eines hohen Berges, in den Stein gemeißelt vor über 1000 Jahre, noch bevor die Vampirherrschaft über Ecthelera begann. Auf dem ganzen Weg haben die Vampire kein Wort gesprochen. Vor dem Eingang, welcher durch eine dicke Steintüre verschlossen war, auf welcher Warnungen und Bannsprüche eingeritzt waren, welche die Zuflucht wie eine Grabkammer aussehen liessen, erhob der unbekannte Vampir das Wort. „Mein Name ist Yabimelech, dies ist meine Zuflucht. Du kannst noch immer Umkehren, doch ich sage dir, du wirst es nicht bereuen, wenn du mir folgst.“ Ohne eine Wahl zu haben, folgte Vladec stillschweigend Yabimelech, der voraus in die Zuflucht ging. In der düsteren Hauptkammer waren drei Steinerne „Betten“, diese sahen jedoch mehr wie Altäre aus, was sie ursprünglich wahrscheinlich auch waren. Dann waren noch kleinere Einrichtungsgegenstände im Raum, zum Beispiel ein Bücherregal das prallvoll war oder einen Tisch mit einem steinernen Stuhl. Die ganze Zuflucht sah heruntergekommen aus, wie das versteck eines Verbrechers. Als beide Vampire innerhalb der Zuflucht waren, verschloss sich die schwere Steintüre von alleine. „Gut, dass du mit Gefolgt bist.“, sagte Yabimelech, der sich auf einen Stuhl setzte. Mit völlig gleichgültiger Stimme gab Vladec antwort: „Und wenn auch. Ich bin nur noch ein Monster, ein Schatten meiner selbst. Los, töte mich, es wäre eine Befreiung für meine verdammte Seele.“ „Ich will dich nicht töten…“ Yabimelechs Stimme war belehrend und trotzdem beruhigend, wie ein Vater, der seinem Sohn einen guten Ratschlag gibt, nachdem dieser etwas Schlechtes getan hat. „Du willst mich nicht töten? Dann bin ich ohnehin verdammt. Aber was willst du sonst tun? Mich etwa versklaven?“ Vladec zweifelte, warum hätte Yabimelech ihn verschonen sollen? Seine Fragen beantworteten sich aber schneller, als er es gedacht hätte. „Ich bin der letzte einer alten Blutlinie, die bis auf die Zeit, indem die Vampire entstanden, zurückgeht. Du sollst diese Blutlinie nun fortführen, und ob du willst oder nicht, ich werde dich lehren, was es bedeutet, Vampir zu sein. Ich werde dich lehren, deinen Blutdurst zu kontrollieren, dich lehren, deine übermenschlichen Fähigkeiten einzusetzen. Und wenn du mit nicht aus freiem Willen folgst, werde ich deinen Willen brechen, bis du deine neue Bestimmung akzeptierst.“ Diese Worte durchfluteten Vladec mit purem Hass, er zog seinen Zweihänder, während er ihn auf Yabimelech richtete. „Du hast meine Brüder getötet. Meinen Mentor. Du hast alle, die meine treuen Verbündeten waren, getötet, nun erwartest du, dass ich DEINE Blutlinie weiterführe? Eher würde ich selbst sterben, als dein verfluchtes Blut weiter zu geben.“ Gleich nachdem er zu Ende gesprochen hatte, wollte er das Schwert in Yabimelechs Brust rammen, doch wurde sein ganzer Körper mit enormer Kraft nach hinten geschleudert und an die Wand gedrückt. „Du wirst dich vor mir Verbeugen, oder ich muss dich dazu Zwingen.“, sagte der Vampir zu Vladec, während dieser völlig Emotionslos erwiderte: „Du kannst mich töten, und somit das Ende deiner „Blutlinie“ herbeiführen. Los, nur zu.“ Yabimelech erhob sich von seinem Stuhl und kam auf Vladec zu. „Nein, nicht töten. Überzeugen, dass ist es, was ich tun werde.“ Der Vampir verliess darauf hin den Raum durch einen versteckten Durchgang, der Vladec erst überhaupt nicht aufgefallen ist. Dann liess der Druck nach, und der Lord konnte sich wieder bewegen. Erschöpft krümmte sich sein ganzer Körper erst zusammen, doch schon nach kurzer Zeit stand Vladec wieder aufrecht, jederzeit bereit, Yabimelech zu töten. Den Zweihänder verlor er, als er von dem Vampir gegen die Wand gedrückt wurde, doch schien Yabimelech nicht einmal daran Interessiert, ihn zu
entwaffnen, so lag Vladecs einfach auf den Boden und wartete darauf, von ihrem Besitzer aufgehoben zu werden, was dieser auch tat. Mit gezücktem Schwert ging Vladec vorsichtig zu dem Durchgang, wo Yabimelech verschwand. Er fühlte sich schwach, doch sein Hass glich diese körperliche Schwäche aus, er würde ohne zu zögern einen Kampf gegen Yabimelech beginnen. Der Durchgang führte in einen langen Steingang, der in die Tiefe führte. Obwohl es völlig Dunkel war, erkannte Vladec die Umrisse der Treppe und Wände, als ob seine Augen keinen Unterschied zwischen Licht und Dunkel kannten. Endlich öffnete sich der Gang in einen grossen Raum, teils Überflutet. Aus einer dunklen Ecke hörte Vladec plötzlich ein ohrenbetäubendes Kratzen und einen Schrei, schrecklicher als die Schreie eines Menschen, der qualvoll zu Tode gefoltert wurde. Dann trat aus der Finsternis eine vierbeinige Bestie, die wie ein übergrosser Hund aussah, jedoch riesige Reisszähne, eine verfaulte, eiternde Haut und rot glühende Augen besass. Die Krallen waren wie überdimensionale Sensen, gebogen, und wie es schien, schärfer als manche Klinge. Hinter dieser Bestie tauchte eine zweite der Selben Art auf, was Vladec ein paar Schritte zurück weichen liess. Doch griffen diese Kreaturen nicht an, dagegen hörte Vladec Yabimelechs Stimme, die scheinbar von Überall kam. „Du bist ein Vampir, und Vampire müssen kämpfen können, um zu Überleben. Greife an, töte diese Bestien, oder sie werden dich Zerfleichen.“ Sobald Yabimelech fertig gesprochen hatte, wurde Vladecs Zweihänder wie durch Geisterhand ihm entrissen, er stand ohne Waffen dar, das Schwert etwa fünf Meter weiter weg am Boden. Als die Waffe mit einem lauten, widerhallendem Klang zu Boden glitt, stürmten die beiden Bestien auf Vladec zu. Getrieben von blankem Hass und dem primitiven Überlebensinstinkt stürmte der Lord ebenfalls gegen die Dämonen. Die erste Sprang ihn auf Gesichtshöhe an, doch schlug Vladec sie einfach mit der blossen Faust nieder, wobei ein unappetitliches knacken von gebrochenen Knochen zu hören war. Die Bestie blieb regungslos liegen. Die Zweite hob mit ihrer Klaue nach Vladec und hinterliess grünlich schimmernde, brennende Wunde an seiner linken Seite. Den Schmerz im Adrenalinrausch ignorierend rannte Vladec los, um sein Schwer aufzuheben. Sobald er den griff berührte, schwang er den Zweihänder mit nur einer Hand und halbierte die angreifende Bestie sauber. Stinkende Innereien und schwarzes Blut verfärbten den Boden des kleinen Höhlenraums. „Gut, du weißt dich zu wehren, etwas anders habe ich auch nicht erwartet.“, erklang Yabimelechs Stimme wieder aus dem Nichts. „Wo bist du, Wurm? Zeige dich, damit ich dich töten kann!“, schrie Vladec in die Dunkelheit, doch bekam er keine Antwort. Ohne zu zögern folgte er einem Gang, der sich auf der anderen Seite des kleinen Raums befand, dieser führte in einen nächsten Raum, in dem eine primitive, in den Steingehauene Treppe nach unten führte. Das fliessen von Wasser war zu hören, wahrscheinlich war ein unterirdischer Fluss ganz in der Nähe. Von Yabimelech fehlte aber jede Spur. Unten an der Treppe stöhnte ein Mensch, ein Körper lag mit dem Gesicht nach unten neben einem blutverschmierten Stein. Als Vladec das Blut erblickte, stieg ein unmenschlicher Hunger in ihm auf, aber seine menschliche Seite und der Hass, den er im Moment verspürte, konnten diesen Hunger verdrängen. Langsam näherte er sich dem Körper, steht’s die Umgebung absuchend. Als Vladec näher kam, erkannte er, dass der Körper einer Frau mittleren Alters gehörte. Sachte berührte er die Schultern und fragte leise: „Ist alles in Ordnung?“ An stelle einer Antwort drehte sich aber die Frau blitzschnell um, und Vladec erkannte ein von Maden zerfressenes Gesicht, in dem das eine Auge und ein grossteil der Haut fehlte. Die Untote stiess einen schrecklichen Schrei aus, den Vladec von dem grässlichen Anblick zurückweichen liess. Ohne zu zögern rammte er aber dem lebenden Toten sein Schwert in den Bauch, worauf die Kreatur zusammenzuckte und rückwärts in den schmalen, aber reissenden Bach fiel, den der Lord vorhin gehört hatte. Und mit dem Untoten sein Schwert. Nun unbewaffnet stand Vladec etwas unsicher in dem grossen Raum, als sich aus frischen Dreckhaufen plötzlich Skelette erhoben, und sich beängstigend schnell auf den ehemaligen Nachtjäger zu bewegten. „Du bist ein Vampir, Vladec. Als Vampir besitzt du Kräfte, die selbst die Zauberkraft eines Magiers übertreffen können. Nütze sie, lasse deinem inneren Tier freien lauf, übergebe deine
Seele voll und ganz dem Vampirblut in deinen Adern hin.“, erklang Yabimelechs Stimme wieder. Leise zu sich selbst sagte Vladec: „Nein. Ich will nicht. Ich werde dieses Monster, welches ich bin, nicht wieder freilassen. Ich werde eher sterben, als mich wieder diesem Blutwahn hinzugeben.“ Dann erreichte das erste Skelett Vladec. Mit einem rostigen Kurzschwert schlitze es die Brust Vladecs auf, der nach hinten zu Boden ging. „Ich will nicht… Nein… Aber wenn es meine einzige Chance ist?“ dachte Vladec, ohne zu wissen, dass er es leise und mit einem wimmern vor sich hin sprach. Dann wurde es ihm klar. Der tierische Überlebensinstinkt übermannte ihn. Er hob den Kopf, und in seinen Augen brannte ein unheiliges Feuer, rot wie frisches Blut, und voller unendlichem Hass, welcher durch den Angriff des Skeletts noch verstärkt wurde. In blankem Zorn hatte Vladec nur noch einen Wunsch: Den Feind zu zerstören. Ohne es wirklich kontrollieren zu können, wurde sein Arm in einen rötlichen Dampf gehüllt, und sein Fleisch verkrümmte sich zu einer mächtigen Klaue. Ohne Rücksicht auf seine eigene Deckung zertrümmerte er den Schädel des Skeletts, dem nächsten riss er mit der Klaue sämtliche Rippen aus dem Torso, wonach das Skelett in sich selbst zusammenbrach. Wo die Klauen Stein streiften, spritzen Funken, wo sich Vladecs Hand, oder besser, das, was früher seine Hand war, eine der Waffen der Skelette traf, zerbrach das rostige Eisen. Nach einem etwa fünfminütigen Kampf waren alle Skelette zerstückelt am Boden, die Klaue an Vladecs Haut bildete sich langsam wieder zurück, bis sie vollständig zurückverwandelt war. „Gut, du bist mächtiger als ich es gedacht hatte. Du hast deinem Vampirischen Zorn freien lauf gegeben, das ist der erste Schritt, auf deinem Pfad, die Vergangenheit hinter dir zulassen.“, erklang Yabimelechs Stimme, obwohl Vladec sich langsam fragte, ob diese Stimme nicht nur in seinem Kopf war. Danach fuhr die Stimme fort: „Aber selbst wenn du mit Zorn zu einem mächtigen Gegner wirst, musst du deine Macht kontrollieren können.“ Noch bevor Yabimelech seinen Satz vollendet hatte, stieg ein neues Skelett aus einem der unzähligen Dreckhaufen. „Wie lange will das noch weitergehen?“, sprach Vladec tonlos vor sich hin, bevor er sich auf seinen Hass konzentrierte. Und wahrhaftig, es funktionierte. Der rötliche Nebel umhüllte seine Hand erneut, und sein Fleisch verformte sich auf schreckliche Weise zu einer Klaue. „Was? Niemand hatte es bisher beim ersten Mal geschafft, seine Kräfte kontrolliert zu rufen. Du bist wahrlich mächtiger, als ich mir je vorgestellt hatte. Du wirst ein guter Schüler, und ein furchteinflössender Gegner, sollte ich versagen.“ Die Stimme Yabimelechs klang ernsthaft überrascht und nachdenklich. Doch während Vladec den Kommentar ignorierte, stoppte er den Angriff des Skeletts, indem er mit seiner einen Hand den Schwertarm festhielt, bevor das Skelett zuschlagen konnte, während er gleichzeitig seinen Gegner besiegte, indem er dem Skelett seine Klaue in den Schädel rammte. „Was willst du, Yabimelech? Du kannst ewig deine Untoten gegen mich schicken, ich werde sie alle vernichten!“, schrie Vladec in die Dunkelheit. Danach ging er dem kleinen Bach, welcher in einem nahen Gang floss nach, bis er an einen kleinen Wasserfall kam, wo der enge Gang sich zu einem grossen Raum öffnete. Unter ihm erstreckte sich ein grosser unterirdischer See, auf der einen Seite waren kleine Felsvorsprünge, auf der anderen brach Sonnenlicht durch Löcher in der Wand. Auch wenn Vladec sie ignorieren wollte, erklang wieder die Stimme Yabimelechs. „Du bist ein Vampir, Wasser ist für deinen Körper wie Säure, auch wenn Regen lediglich etwas brennt, sind Gewässer wie Seen oder Flüsse dein Tot. Meide das Wasser, und du wirst überleben… Die Sonne ist eigentlich ungefährlich, doch blendet sie deine Augen und schränkt alle deine vampirischen Fähigkeiten ein. Meide sie, um nicht geschwächt einem Gegner entgegen zu treten. Jetzt springe von Felsvorsprung zu Felsvorsprung, durch deine Verwandlung in einen der unseren sind auch deine physischen Fähigkeiten um ein vielfachen Verstärkt.“ „Warum sollte ich das tun? Ich bin weder dein Sklave, noch dein Nachkomme!“, erwiderte Vladec. „Es war nicht lange her, da wolltest du mich töten. Wenn du eine Chance dazu willst, mir gegenüber zu treten, folge dem Pfad. Siehe tief in dein totes Herz, und sehen den Hass. Willst du nicht deine Rache vollenden und mich erschlagen?“ Ohne wieder zu antworten, sprang Vladec mit mehr Kraft, als es ein sterblicher
je hätte haben können, auf den ersten Vorsprung. Dabei versuchte er, nicht in das Licht zu kommen, und achtete steht’s, nicht den halt zu verlieren und in die stillen Wassermassen zu stürzen. Auch wenn seine Existenz verwirkt war, und sein Unleben unter allen Umständen beendet werden musste, wollte er zuerst blutige Rache an Yabimelech üben. Das einzige, was ihn dazu brachte, nicht sofort in die Wassermassen zu springen, und somit seine wertlose Existenz zu beenden, sondern Yabimelech zu suchen und zu töten, war purer Hass. Nach schon wenigen Minuten kam er auf einem grösseren Plateau an, von dem eine kleine, steinerne Treppe nach unten führte. Auch wenn er seinen Zweihänder verloren hatte, war er bereit, Jeden, der sich ihm entgegenstellen sollte, mit blossen Händen oder seinen vampirischen Kräften zu vernichten. Die Treppe führte steil nach unten, doch brach sie plötzlich ab, da wo sie eigentlich hätte weiterführen, war eine Felswand, die etwa zehn Meter nach unten senkrecht führte. Ohne viel zu überlegen sprang Vladec, dank seinen Vampirkräften landete er problemlos aufrecht auf dem Boden. Vor ihm befand sich ein Raum, der sich stark in die Länge zog und einer Schlucht glich. Am Ende stand sein Zweihänder an der Felswand angelehnt. „Yabimelech! Danke, dass du mir mein Schwert zurückgebracht hast! Du wirst diesen Tag verfluchen, denn dein Blut wird durch diese Waffe vergossen!“, schrie Vladec in das Nichts, ohne wirklich zu hoffen, Yabimelech würde ihn hören. Doch bevor der Vampir reagieren konnte, schoss der Zweihänder mit unirdischer Geschwindigkeit auf ihn zu und durchbohrte Vladec sauber. Dunkles Blut floss aus der grossen Wunde an der Brust, während sein Körper durch das Gewicht der Waffe nach hinten gedrückt wurde. Vladec verlor den halt und ging hilflos auf die Knie, als im selben Moment Yabimelech aus der Dunkelheit auftauchte, im selben Moment aber wieder verschwand und auf einer anderen Seite wieder aus den Schatten trat. Vladec hatte keine Ahnung mehr, von wo sich sein Widersacher näherte. Plötzlich war Yabimelech genau vor ihm und zog den Zweihänder mit Leichtigkeit heraus, was Vladecs schmerzen um ein vielfaches erhöhte. „Mein Blut wird durch diese Klinge vergossen? Mit Nichten. Ich sehe DEIN Blut, welches über den steinernen Boden fliesst.“, sagte Yabimelech mit spöttischem Ton zu Vladec. Keuchend, aber dennoch Stur und Aggressiv gab dieser zu Antwort: „MEIN Blut? Ich bin tot! Es ist nicht mein Blut, welches durch meine Adern fliesst.“ Der Vampir, der immer noch triumphierend vor Vladec stand, hob die Hand, doch gegen die Hoffnung Vladecs, er würde sein Unleben beenden, zog er wie durch Geisterhand einen Körper aus der Dunkelheit in die Nähe. Es war ein nackter, lebloser Frauenkörper, das Opfer musste sehr jung sein, auch wenn die üppigen Brüste schon voll entwickelt waren, war der ganze Körper zierlich und wirkte fast wie eine zarte Blume, die erst frisch zu blühen begann. „Sie ist Bewusstlos, eine junge Frau aus dem nächsten Dorf. Durch ihre Venen fliesst, was du begehrst…. Blut. Frisches, süsses Blut. Dein dunkles Herz wurde durchbohrt, normalerweise würde ein Neugeborener wie Du sofort sterben, doch da du aussergewöhnlich mächtig bist, hast du noch etwas Zeit, bevor deine schwarze Seele diese Welt verlässt und ewig im Strom der Vergessenen brennen wird. Beisse ihre Kehle auf, töte sie, ihr Blut hat die Macht, dein Unleben zu verlängern. Hier ist kein Platz für Gefühle oder Gnade, hier zählt nur das Überleben, und wenn man durch den Tod Anderer überleben kann, so soll es geschehen.“ Vladec bekam fast keine Luft mehr, er spürte, wie seine Kraft schwand. Trotzdem kämpfte seine menschliche Seite und versuchte, den Wahnsinn zu beenden. „Nein… Ich… werde… nicht… Ich… werde… sie… nicht… töten…“ Vladecs Worte zitterten. Dann übermannte ihn der primitivste aller Instinkte. Der Wille, zu Überleben, egal zu welchem Preis. Auch wenn er sich versuchte zurück zuhalten, auch wenn er nur zuckend und widerwillig sich dem bewusstlosen Mädchen näherte, grub er seine spitzen Eckzähne tief in den Hals des Menschen und trank genüsslich das Blut. Anders als das Blut der Wachen, welches er in dem Dorf vergossen und getrunken hatte, schmeckte dieses viel süsser, ausserdem war es wärmer, und es gab dem toten Körper Vladecs ein Gefühl des Wohlbefindens. All sein hass und sein Zorn war vergessen, alle seine Gedanken drehten sich nur um eines. Blut. Erschöpft und zufrieden liess er den Kopf auf die Schulter des Körpers
sinken, die Zähne immer noch in den Hals versenkt. Es sah aus, als wären Vladec und die junge Frau ein gewöhnliches Liebespaar, doch das Blut, welches nun auch deutlich über den Boden lief, liess die Wahrheit erkennen. Während Vladec sich der Verführung des Blutes hingab, und Yabimelech, zufrieden über dass erreichen seines Ziels, daneben stand, ging der letzte Rest von vladecs Menschlichkeit verloren. Von dem Moment an, an dem er aus freiem Willen das Blut eines Menschen, der sich nicht wehren konnte, trank, würde er zu einem Jäger der Nacht. Das Glück, dass in Vladec aufkam, während er mit geschlossenen Augen auf der Schulter des Menschen lag, und das Blut genoss, liess ihn klar werden, dass er nicht Verdammt war. Im Gegenteil. Dank Yabimelech bekam er Kräfte, mit denen er jeden Feind vernichten konnte, und wo er früher Zufrieden war, wo Bauern geholfen und Fürsten gedient wurde, reichte nun einfach der Geschmack von frischem Blut…
Vladec hatte sich mit seiner Situation abgefunden. Er war nun schon Wochen bei Yabimelech und lernte von ihm den Blutdurst und seine übermenschlichen Kräfte zu beherrschen. Zusammen mit Yabimelech jagte er Menschen, um ihr Blut zu trinken, und sein Unleben zu verlängern. Vladec las ebenfalls von alten Prophezeiungen und lernte die alten Geschichten über die Vampire und deren Bräuche. Es gab Urvampire, dessen Ursprung unbekannt war, von denen aber alle anderen Vampire abstammten. Von Zeit zu Zeit gründeten Vampire Clans, meistens vampirische Fürsten und Könige, die in ständiger Angst um ihr Vermächtnis lebten und Kinder brauchten, die die alten Bräuche weiterführten. Schriften und Aufzeichnungen über diese Clans, sowie deren Gesetzte oder Wesenszüge überlebten meistens nur über diesen Weg die Jahrtausende. Die Vampire vermischten sich unter den Clans und mit den Menschen, ihr Blut wurde schwach und korrumpierte, die Clangesellschaft durchzog ebenso alle Gesellschaftsschichten, von Bauern über Priester bis zu Königen. Die Folge waren Kriege, unter den Vampir und gegen die Menschen, bald waren Vampire eine Minderheit, vertrieben und gehasst, bis dann Lord Morvan des Clans der Valdorak einen grossen Krieg führte, der das grosse, fruchtbare Land im Zentrum des bekannten Ecthelera in ein Ödland verwandelte, und beinnahe jeden kleinen Rest menschliches Leben vernichtete. Nun herrschte Morvan noch immer als Vampirkönig über das gesamte grosse Ödland, während ausserhalb der Einöde die Menschen ihre Königreiche wieder aufbauten, die Vampire erneut verfolgten und einen weiteren Krieg vorbereiteten. Merkwürdigerweise stand in keinem der Bücher irgendetwas, was auf die Herkunft Yabimelechs und dessen Clanzugehörigkeit hinwies, es schien, als ob er nie einem Clan angehörte, oder alle Aufzeichnungen über ihn und seinen Clan vernichtet wurden. Doch trotz all der Mysterien wurde aus dem Feind ein Mentor und Freund. Kurz nachdem die beiden Vampire von einer erfolgreichen Jagd zurück in die Zuflucht kamen, erhob Yabimelech das Wort: „Vladec, du musst noch etwas wissen… etwas lernen. Ich habe dich nicht Grundlos verschont… Ich hätte dich töten können… aber du besitzt eine Begabung, ich sah es als du deinen letzten Auftrag bei den Nachtjägern ausgeführt hast. Es gibt eine alte Prophezeiung, die besagt, dass ein Krieger aus den Schatten kommen wird, ein Krieger, der die Macht der Dunkelheit nützen kann.“ „Und was hat das mit mir zu tun? Ich hätte dich ohnehin für das töten sollen, was du mir angetan hast…“, antwortete Vladec etwas sarkastisch. „Als du in die Festung der Nachtjäger kamst, erkannte ich in dir diese Macht. Ich bin mir sicher, du bist der Krieger der Prophezeiung, du bist auserwählt, dem Schicksal zu dienen.“, erwiderte Yabimelech sofort. „Was?“ war alles was er hervor brachte, jedoch lag trotzdem Spott in seinen Worten, als ob Vladec denken würde, Yabimelech sei verrückt. „Ja, du kannst die Dunkelheit für dich Nützen. Aber dennoch, du bist kein Magier. Hier nimm dieses Buch. In ihm steht wie du die Schatten einsetz…“. Bevor der Vampir fertig sprechen konnte, wurde sein Rumpf von einer Waffe, zwei asymmetrische Klingen an einer pikenähnlichen Stange, sie sah aus wie ein Speer mit zwei Schwerter als Speerspitze,
durchbohrt. Verblüfft aber Geistesgegenwärtig zog Vladec seinen Zweihänder. Als der Körper seines Mentors zu Boden fiel, zeigte sich eine Gestalt erkenntlich. Der Träger dieser exotischen Waffe war, wie Vladec, in eine schwarze Kutte gehüllt. Quer über das Gesicht verliefen drei grosse, rote Narben, die beinnahe zu leuchten schienen. „Noch ein kleiner Vampir? Unsere Meister denken, ihr könntet eine Gefahr für die Reinkarnation des großen Wolfes sein, doch ich finde eure lachhaften Fähigkeiten nur amüsant.“, sprach die Gestalt. Dann holte sie blitzschnell mit der Stangenwaffe aus, und Vladec konnte nur mit größter Mühe den Schlag kurz vor seinem Gesicht mit dem Zweihänder stoppen. Gleich darauf folgte ein Schlag von Rechts, trotz der Größe der Waffe schlug der Angreifer um ein vielfaches schneller als Vladec zu. Auch wenn der Vampir diesen Folgeschlag parieren konnte, hinterließ der Nächste eine klaffende Wunde am rechten Torso. „Merkte dir meinen Namen, Vampir, denn er ist das letzte was du hören wirst. Ich bin Duntrell. Nun, stirb.“, der Kuttenträger sprach so ruhig und mit solcher Gelassenheit, dass man hätte denken können, er wolle ein Tier beruhigen. Doch bevor Duntrell wieder zum Finalen schlag ausholen konnte, erhob sich plötzlich Yabimelech. „Nei… Nein…“, stammelte dieser, als er mit einem Kurzschwert, dass er unter seinem Mantel hervorzog, in Duntrells Brust stach. Überrascht schaute dieser zu Yabimelech, bevor sein Schlag, der eigentlich Vladec gegolten hatte, dessen vampirischen Mentor enthauptete. Grünliches Blut floss jedoch ebenfalls aus Duntrells Brust. Mit einem letzten höhnischen Blick sagte er leise, aber wutverzerrt zu Vladec: „Wir werden uns noch sehen. Es ist noch nicht vorbei.“ Dann verschwand er mit einer Bewegung, die so schnell war, dass Vladec sie kaum wahrnehmen konnte. Der Lord schaute nun auf das Buch, auf dessen lederner Hülle eine zweiköpfige Schlange eingebrannt war. Dann schaute er zu Yabimelech, der endgültig Tod am Boden lag. Lord Vladec lernte in den vergangenen Wochen, dass Gefühle nur nachteilhaft sind, er unterdrückte sie gekonnt. Keine Trauer um seinen Mentor. Nichts. Dann ließ er los, jedoch nicht mit Trauer, sondern mit Hass. Bevor er aber reagieren konnte, schossen bläuliche Blitze aus dem Buch, die Vladec durchzuckten. Schmerzen machten sich in ihm breit, gewaltige Schmerzen. Dann sah er Bilder in seinem Kopf, er sah Menschen die auf der Stelle verdorrten und als Skelette zu Boden vielen, Häuser, die niederbrennten und Kinder die darin schrieen. Kreaturen die die Gräber eines Friedhofs ausgruben und die Leiches verspeisten, dann sah er sich selbst, wie er für all diese Dinge die Befehle erteilt. Plötzlich waren die Visionen erloschen, doch blieb eine dunkle Energie in ihm. Er wusste, wie auch immer es geschah, das Buch setzte eine unheilige Kraft in ihm frei. Er kannte weder Formeln, noch Sprüche, doch wusste er, er konnte die Macht der Schatten für sich gebrauchen.
Er schritt über Yabimelechs Leiche und machte sich auf, in dieselbe Richtung wie Duntrell, nun wieder Verbittert und alleine, wie schon einmal.
Duntrells spur führte Richtung Osten, immer weiter, Vladec reiste Tag und Nacht, bei jedem Wetter, steht’s nach Osten auf der Fährte Duntrells.
Lange reiste der Vampir durch das Land, der Fährte Duntrells folgend. Er hatte nur einen einzigen Gedanken – Rache für Yabimelech. Es gab viele offene Fragen, doch war Vladec so voller Bitterkeit, Hass auf alles Lebende, Hass auf Duntrell, und, wenn auch nicht voller Hass auf sich selbst, dass er nicht darüber nachdachte, sich nicht einmal Frage, was bisher geschah. Warum ließ Yabimelech ihn am Leben? Wer war der Vampir überhaupt? Was hatte es mit diesen „Kräften“, die er besaß, auf sich? Vladec kam zu einem kleinen, verschlafenem Dorf, welches am Rande eines Tales lag, das die einzige Verbindung vom Westen zum Osten des Landes war, wenn man nicht über die unwirtlichen Gebirge wandern wollte. Er zog die Kapuze tiefer in das Gesicht, er wollte auf keinen Fall als Vampir erkannt werden, aber seine Haut wurde in den letzten Tagen immer bleicher und sein Gesicht eingefallener. Er brauchte Blut, oder sein Körper begann immer mehr zu zerfallen. Die lange Reise war hart, nur von Zeit zu Zeit gelang Vladec an Blut, er fühlte sich schwach und träge.
Das Dorf war klein, die Strasse aber gut gepflastert und alles war recht sauber. Die Häuser waren links und rechts an der Strasse gebaut, es existierte praktisch nur eine Hauptstrasse und wenige kleinere Gassen, die in die Hinterhöfe führten. Etwa in der Mitte des Dorfes, gleich neben einer kleinen Kapelle, war ein Gasthaus. Es hatte sauber verputze Wände und ein hölzernes Dach, welches zusätzlich mit Stroh belegt war. An den Ecken trohnten geschnitzte Figuren, doch der Vampir erkannte nicht, ob es sich um Helden, Götter oder Dämonen handelte, doch schien es, als wachten die hölzernen Statuen über das Haus. Auf einem Schild, dass über der Türe schaukelte, war “Schenke zur Mondnacht“ zu lesen, darunter war ein Mond in das Schild eingeritzt. Vladec betrat es, um eine Unterkunft für ein paar Tage zu finden. Auch wenn Duntrell immer mehr Vorsprung aufbaute, brauchte er frisches Blut, sowie neue Waffen und vielleicht eine Rüstung, denn auch wenn er nicht genau feststellen konnte, wer Duntrell war, oder wie er Ausgerüstet war, wusste er, dass er nicht mit blossen Händen auf ihn treffen durfte.. Das Gasthaus war recht groß, ein Feuer flackerte im Kamin, welches sich hinter der Theke befand. Die Wände sowie der Boden waren mit Holz ausgekleidet. Mehrere Tische standen in der Mitte des Raumes, ansonsten gab es nicht viel Ausstattung. Bis auf den Wirt war niemand anwesend. Der Wirt schaute den Fremden an. Vladec war in einen schwarzen Umhang gehüllt, und strahlte etwas Furchteinflößendes aus. Unter der großen Kapuze erkannte man leichenblasse Haut, und seine Aura war fürchterlich, wie die des Leibhaftigen selbst. Trotzdem fragte der Wirt, ohne auch nur die Mine zu verziehen, und sein ewiges Lächeln aufzugeben, den Neuankömmling freundlich, was er wünschte. Der Vampir warf ihm jedoch nur einen Beutel mit ungefähr zehn Goldstücken hin, es war Vladec egal, ob es genug war, sollte der Wirt versuchen, ihn aus dem Gasthaus zu werfen, würde er ihn töten. Dann verschwand Vladec in einem der Zimmer im zweiten Stock. Hinter sich verschloss er dir Türe und legte sich Müde auf das grosse Bett, dessen Strohmatratze am Rücken höchst unangenehm kratzte. Aber er war überhaupt nicht Müde. Er verspürte nicht einmal Müdigkeit. Es wurde Vladec wieder klar, dass er ein Vampir war. Alles hatte sich verändert. Er war ein Jäger der Nacht, ein Killer, mehr Tier denn Mensch. In der Zeit bei Yabimelech akzeptierte er seinen „Zustand“, doch erinnerte er sich noch immer schwach an die Nachtjäger, verzweifelt hielt sich der letzte Rest Menschlichkeit an diesen Erinnerungen, während seine vampirische Seele nur nach Blut dürstete. Doch trotz den spärlichen Erinnerungen an sein früheres Leben, er würde sich an allen Lebenden rächen, für das, was er nun war. Gerechtigkeit, das war es, was er wollte, auch wenn die Menschen nicht am geringsten Schuld an seinem Zustand waren, stand er in der Nahrungskette deutlich über ihnen. Sie waren zu ihrem Pech einfach ein gutes Opfer. Da er nicht schlafen konnte stand er auf, nahm den morschen Stuhl von dem kleinen Tisch, der vor dem Fenster stand, stellte ihn vom Fenster weg und platzierte ihn in die hintere Ecke des Raumes. Vladec setzte sich darauf und nahm seinen Zweihänder, er strich mit der Hand über ihn. Es war eine schöne Waffe, das Blut vieler klebte bereits daran, und es sollte noch viel Blut folgen. Das Schwert strahlte Leid aus, als ob die Seelen der Opfer, wessen Blut durch den Zweihänder vergossen wurden, daran gebunden waren. Ungeduldig und Rastlos stand der Vampir wieder auf, und verliess den Gasthof. Auf der Strasse schaute er zu den wenigen Bürger die noch um diese späte Stunde auf der Gasse
waren. Neben zwei Dreiergruppen Wachmänner waren noch zwei Bauern oder Handwerker in der Nähe, damit beschäftigt, ein Wagenrad zu reparieren. Vor dem hölzernen Wagen standen zwei starke Lastpferde, auf dem Karren waren mehrere Fässer zu sehen, wahrscheinlich mit Wein oder Bier gefüllt. Von entgegen gesetzter Richtung kam eine junge Magd die Strasse hinunter. Vladec fühlte beinahe die Herzen der Menschen pochen, er roch förmlich das Blut in ihren Adern. Das Verlangen nach Blut, der primitive Jagdinstinkt eines jeden Vampirs kam in ihm hoch. Auch wenn es ihm eigentlich egal war, welches Blut er vergiessen konnte, entschied er, erstmals der Magd zu folgen. Auch wenn Vladec eigentlich wusste, dass sich das Blutsaugen nie wieder so anfühlen wird, wie damals, wollte er wieder dieses Gefühl spüren, welches er spürte, als er sein erstes unschuldiges Opfer aussaugte, und diese Magd war dem Mädchen nicht einmal so unähnlich, es war ein versuch Wert. Vielleicht war es Normal bei Vampiren, vielleicht war es nur in seinem Fall so, aber die Art seines ersten Opfers sollte bis in alle Ewigkeit seine bevorzugte Nahrung bestimmen. Unauffällig folgte er in den Schatten der Frau. Sie hatte schwarzes, langes Haar, welches in dem kühlen Wind, welcher einen Sturm anzukündigen schien, flatterte. Ihr Gesicht erkannte Vladec nicht. In den Schatten der Häuser folgte der Vampir lautlos dem Menschen. Schon fast am Ende des Dorfes betrat die Frau ein grösseres Gebäude, Vladec überlegte sich einen Moment, ob der die Jagd aufgeben sollte, seine Jagdtriebe veranlassten ihn aber, einen Weg in das Gebäude zu finden. Er hätte irgendeinen Menschen töten können, der weitaus einfacher zu erreichen war, doch wollte er nicht einmal unbedingt das Blut, es war eher das Vergnügen an der Jagd nach Lebenden, welches ihn vorantrieb. Das Gebäude war vergleichsweise hoch, in dem Dachstock flackerte schwaches Licht durch ein Fenster, die Fenster im unteren Teil des Hauses waren von Dunkelheit erfüllt. Unter dem kleinen Vordach, welches sich über den Eingang und einen grossen Teil der Hausfront erstreckte, lagen Kisten und Säcke, wahrscheinlich gefüllt mit Handwerkswaren und Lebensmittel. Neben dem Hauptgebäude war eine kleine Scheune, wessen Dachstock mit dem Obergeschoss des anderen Gebäudes verbunden war. Der Vampir hielt kurz inne, und entschied sich, über die Scheune in das Wohnhaus einzudringen, als er in der Dunkelheit gut positionierte Wachen sah. Sie hatten Kettenhemde und einhändige Schwerter, zum Teil sogar Helmbarden. Es schien so, als gehöre dieses Haus einem sehr wohlhabenden Menschen, vielleicht einem Händler, einem reichen Bauern oder sogar einem Adeligen. In den Schatten schlich er zum grossen Scheunentor, welches von einer Wache, die sich in einer dunklen Ecke etwas davon entfernt befand, überwacht wurde. Kurz vor dem Tor war ein kleines Fenster, durch welches Vladec das Gebäude betrat, ohne Aufsehen zu erregen. Natürlich hätte er einfach alle Wachen niedermetzeln können, doch suchte er eine Herausforderung, und selbst wenn diese Männer ausgebildete Krieger waren, sie hätten keine Chance gegen ihn. Obwohl in der Scheune völlige Finsternis herrschte, erkannte der Vampir mit seinen unmenschlichen Fähigkeiten das Innere des Gebäudes. In der Mitte war die Scheune getrennt, er befand sich in einem leeren Kornspeicher, auf der anderen Seite schien eine Art Werkzeugschuppen eingerichtet zu sein. Eine Wache, welche mit einem Schwert bewaffnet war, patrouillierte mit einer Fackel in dem Werkzeugschuppen. In der Dunkelheit sprang Vladec auf die Balken, die zwischen den hölzernen Dachstützen verliefen um diese zu stabilisieren. Völlig lautlos sprang er wieder herunter, als er über die Balken zur anderen Seite der Scheune gekommen war. Die Wache mit der Fackel stand nun mit dem Rücken zu ihm, und der Vampir näherte sich, ohne ein Geräusch zu machen, als ob er schweben würde. Als er gleich hinter der Wache stand, und diese sich gerade umdrehen wollte, bis er ihr in den Hals, riss seinen Kopf aber im selben Moment nach hinten, wobei ein ganzes Fleischstück aus der Kehle gerissen würde. Die Wache wollte schreien, doch bevor sie dazu kam, drehte Vladec ihr den Kopf mit einem gewaltigen Ruck um. Das Genick des Wachmannes war sofort gebrochen, und der Körper sank leblos zu Boden. Die Fackel lag daneben auf dem erdigen Boden, doch liess Vladec sie brennen, wenn sie ausging, würde das vielleicht einer der anderen Wachen auffallen, und er
müsst doch noch mit roher Gewalt seinen Weg freikämpfen. Ohne grössere Probleme kam Vladec dann in den Dachstock der Scheune, wo eine kleine Holztür in das Wohnhaus nebenan führte. Anstatt durch die Türe einzudringen, konzentrierte Vladec sich, um die Macht der Finsternis für sich zu nutzen. Er sprang mit unmenschlicher Kraft aus dem Fenster an die Mauer kurz unter dem Fenster des Hauptgebäudes, wo noch Licht brannte. Seine Hände waren bereits zu groben Klauen verformt, die Vladec in die Wand rammte, um nicht gleich das Gleichgewicht zu verlieren. Wo er seine Klauen in den kalten Stein schlug, flogen Funken davon, trotzdem war bis auf ein leises Kratzen kein Laut zu hören. Im Schutz der Schatten war der Vampir nun genau unter dem Fenster und spähte vorsichtig hinein. Seine Beute befand sich vor einem grossen Spiegel, wessen Rahmen reichlich mit Gold verziert war, und kämmte sich die Haare. Am anderen Ende des Raumes sass ein Mann mittleren Alters an einem Tisch und las irgendwelche Unterlagen. Vladec lobte sich Selbst für sein reibungsloses verdecktes Eindringen, auch wenn er wusste, dass es jeder Vampir ohne Probleme geschafft hätte. Wo ein Mensch jahrelange Übung und Erfahrung brauchte, um sich Lautlos zu bewegen, musste ein Vampir sich nicht einmal anstrengen, um keinen Laut von sich zu geben. Nun war dass Spiel aber vorbei, und Vladec war bereit, Blut zu vergiessen. Ohne Rücksicht auf Wachposten stürzte er sich durch das Fenster, welches mit lautem Krachen zu hunderten kleinen Glassplittern zerbrach. Der Mann an dem Tisch drehte sich sofort um und reagierte – zumindest für einen Menschen – aussergewöhnlich schnell. Aus einer dünnen Lederschneide am Rande seines Schreibtischs zog er einen Degen und ging in Kampfstellung auf Vladec zu. Die Frau, welche Vladecs eigentliches Opfer war, fing an zu kreischen und drückte sich verängstigt in eine Ecke. „Mir ist egal, wie du an den Wachen vorbeigekommen bist, schändlicher Dieb. Nun wirst du sehen, wie ein echter Von Drach kämpft. Du hast dir das falsche Haus für deinen nächtlichen Plünderzug ausgesucht.“, sagte der Mann in einem relativ gelassenen und arroganten Tonfall. Unbeeindruckt und mit spottenden Blicken antwortete Vladec: „Von Drach? Noch nie gehört. Du weisst nicht, mit wem du es zu tun hast, Menschenwurm. Aber egal, du wirst so oder so sterben, doch zuerst, zuerst wirst du LEIDEN.“ Ehe der Vampir zu Ende gesprochen hatte, schlug er mit dem Zweihänder gegen die linke Schulter des Mannes, welcher den Schlag elegant parierte. Vladec Angriff war aber mit solcher Kraft geführt, dass dem Verteidiger sein Degen aus den Händen glitt. Nun Schutzlos konnte er den zweiten Streich Vladecs nicht mehr abwenden, und der Vampir schlug dem Mann beide Beine ab. Die Knochen zersplitterten unter der Wucht, und sein Körper fiel wie eine Puppe schlaff gegen die Wand. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte der Mann, nicht zu schreien, was ihm, zu Vladecs Verwunderung, sogar gelang. Wer auch immer er war, er war Ehrenhaft und Tapfer, was Vladec aber ziemlich egal war. Ohne seinem verstümmelten Gegner den Gnadenstoss zu geben, wandte sich der Vampir nun der Frau zu, welche geschockt von dem Anblick nicht einmal mehr in der Lage war, zu schreien. Er packte sein Opfer am Hals und hob es hoch, dann Biss seiner Beute mit ganzer Kraft in den Hals. Der Biss war so stark, dass mehr Blut floss, als Vladec hätte trinken können, es floss neben dem Mund des Vampirs in roten Bächen herab, und selbst aus dem Mund der Frau strömte der süsse Saft des Lebens. Der Mann, der mit ansehen musste, wie seine Partnerin von dieser Bestie beinnahe wortwörtlich Zerfleischt wurde, war den Tränen nahe. Als dann ein Trampeln auf der Treppe zu hören war und schreie von Aussen her kamen, liess Vladec endlich ab. Nun ging er wieder auf den Mann zu, und drückte dessen Kopf mit seiner Hand, die noch immer die Form einer Klaue hatte, zusammen. Nach kurzer Zeit platze der Schädel, Blut und gelbliche Hirnmasse spritzen gegen die Wände, wobei das Hirn des Mannes als formlose Masse über dem Fussboden verteilt wurde. Dann – die Wachen schlugen schon mit ganzer Kraft gegen die abgeschlossene Tür, um ihren Herrn vor dem Eindringling zu schützen – stürzte sich Vladec wieder aus dem Fenster und landete ungesehen im Schatten eines Gestrüpps. Er wartete kurze Zeit und verliess den Schauplatz durch die Schatten. Obwohl er die Klaue nicht mehr brauchte, pulsierte die Kraft des frischen
Blutes so stark durch seine Adern, dass seine vampirischen Instinkte beinnahe die Kontrolle über seinen Körper übernahmen und drohten, Vladec gänzlich in eine Bestie zu verwanden. Nur unter hoher Konzentration konnte er seinen Willen durchsetzten und seinen Blutrausch kontrollieren, bis sich endlich auch die Klaue in einem schwachen, rötlichen Nebel in die gewohnte Hand zurückbildete. Ohne zu wissen, was er nun tun sollte, lief er die Strasse entlang. Auch wenn er in dem Haus nicht gesehen wurde, war es doch Gefährlich, sich wieder in dessen Nähe blicken zu lassen, ansonsten würde man ihn vielleicht Verdächtigen, auch wenn Vladec annahm, dass man eher nach einem Monster suchen wird, als nach einem in ein schwarzes Gewand gekleideten Fremden. Dann kam er plötzlich zum Schluss dass er viel zu träge war mit nur einer langsamen Zweihandwaffe. Also machte er sich auf, einen Schmied zu finden. Auch wenn der Mond am Himmel stand, verdeckten dicke, undurchlässige Wolken sein beruhigendes, schwaches Licht. In der Nähe des Gasthauses fand Vladec den Schmied. Es war ein vergleichsweise kleiner Laden, der im Erdgeschoss einer gewöhnlichen Wohnung war. Trotz der späten Stunde brannte noch Licht, und Vladec fragte den etwas dümmlich aussehenden Schmied, der einen dicken Backenbart und völlig unpassende Hundeaugen besass, ob er Waffen habe. Mit leiser Stimme antwortete dieser: „Sicher. Folgt mir bitte.“
Die beiden Männer gingen in den hinteren Teil der Schmiede, wo sich Regale befanden, allesamt voll mit gewöhnlichen Waffen, von Schwertern bis zu Schlachtbeilen. „Nichts…. Spezielleres?“ fragte Vladec nach. „Hm…“, der Schmied sah nachdenklich aus, „Ich hätte da noch ein paar aus einem fernen Land, kamen erst kürzlich mit der Karawane an… Aber diese Stücke haben alle sehr hohe Preise. Folgt mir.“ Der Schmied öffnete eine verdeckte Holzklappe, die in den Keller führte. Es war stockfinster in diesem Keller, doch hatte der Schmied zuvor eine Fackel mitgenommen, und das Licht reflektierte auf den frisch polierten Klingen der exotischen Waffen. Dieses Angebot gefiel Vladec besser: Klauenwaffen, Klingen, die man an Armen und Beinen befestigen konnte, Schwerter und Äxte mit gezackten Klingen, die das Fleisch wörtlich herausreißen würden sowie mehrere Berdyschen, welche auch von einigen Nachtjägern eingesetzt wurden. „Ich nehme… alle.“ „Was? Das wird ein vermögen kosten!“ der Schmied war verwundert. „Pah… Ich zahle mit Blut… deinem Blut…“ der Vampir zog die Kapuze runter dass man sein Gesicht sehen konnte, welches blass und noch Blutverschmiert von der letzten Jagd war. „…Oh …mein …Gott…“ der Schmied war starr von Schrecken. „Gott wird dir kaum helfen!“ sagte Vladec leise und schnitt mit einer Klinge, die er blitzschnell von der Wand nahm, den Bauch des Schmieds auf. Das Blut spritzte. Vladec ergötzte sich an dem Anblick, ihn erfreute die Schreie des Schmieds, die immer leiser wurden, das röcheln des Sterbenden war eine schöne Melodie in seinen Ohren. Der Schmied sank zu Boden, das Blut floss in strömen. Vladec hob die Klinge und stach wie ein Besessener auf den, wahrscheinlich schon toten Körper, ein. Dann war der Blutrausch vorbei. Und alles war Still. Der Vampir beugte sich über den Kadaver und leckte das Blut aus den zahlreichen Wunden. Er fühlte sich stärker, er fühlte sich besser… er konnte nicht von der Leiche loslassen, er brauchte das Blut… er WOLLTE das Blut. Auch wenn er erst vor wenigen Minuten einen Menschen ausgesaugt hatte, war das Blut eine Droge, ohne es fühlte sich der Vampir schwach, doch wenn die warme Flüssigkeit durch seinen kalten Körper floss, war dass Gefühl, dass Vladec dabei empfand, eine Mischung aus Leidenschaft und Glück – zwei Gefühle, die der Vampir in seiner Verbitterung und in dem unendlichen Hass auf das Lebende und sich Selbst nie empfand. Und genau darum war die Ekstase umso grösser.
Als sein Durst gestillt war, kam die alte Stärke wieder in seinen Körper zurück, seine blasse Haut erhielt die gewöhnliche Färbung zurück - nur noch das blutverschmierte Gesicht zeugte
davon, dass er eigentlich nur ein Blutrünstiger, bestialischer Vampir war. Vladec erhob sich von dem Körper des Schmiedes und nahm er ein paar der exotisch aussehenden Waffen von der Wand und packte sie in eine Ledertasche die er unter dem Mantel hatte. Er schaute nicht genau, was er genau mitnahm, doch wählte er vor allem kleinere, flink aussehende Klingenwaffen aus. Mit langsamem, sicherem Schritt ging der Vampir unauffällig zum Gasthaus zurück. Als Vladec dort ankam, ging er geradewegs in sein Zimmer und begutachtete seine Beute genauer, schon nach kurzer Zeit fand er drei Waffen, welche seinen Vorstellungen entsprachen.: Eine Unterarmklinge mit einer asymmetrischen Klinge die etwa von der Mitte des Unterarms mit zum Ellbogen ging, ein Dolch mit einem reisszahnähnlichen Widerhaken und ein einhändiges Schwert mit einem axtförmigen Kopf auf der Spitze der Klinge. Er machte die Unterarmklinge mit Lederriemen an seinem rechten Arm fest, den Dolch steckte er in eine Tasche auf der linken Brust und das Schwert befestigte er an seinem linken Bein in einer Lederscheide. Zuletzt nahm er den Zweihänder und befestigte ihn wie immer am Rücken. Nun war er auch gegen schnelle, flinke Gegner gut gerüstet. Kurz nachdem er alle brauchbaren Waffen an sich genommen hatte, war ein klopfen an der Türe zu vernehmen. „Wer zum Teufel ist da?“ schrie Vladec. Die Antwort kam schnell: „Stadtwache! Aufmachen! Nachdem Sie die örtliche Schmiede verlassen hatten, wurde der Schmied ermordet aufgefunden, kurz nachdem ein ansässiger Adeliger auf bestialische Art getötet wurde! Sie stehen unter Verdacht auf Raubmord und dem Gemetzel im Hause des Grafen Von Drach!“. Dann wurde die Türe eingetreten. Es waren drei Soldaten, alle mit einem Schwert und ohne Schild. Sie trugen alle Kettenhemde die mit Eisenplatten verstärkt waren, eine gute Rüstung die ausreichend Schutz bot und recht Bewegungsfreiheit ließ. Doch trotz der vergleichsweise guten Ausrüstung erkannte Vladec ihre Gesichter. Zwei der Männer waren sehr Jung, vielleicht gerade einmal Erwachsen, nicht älter als achtzehn Jahre. Sie fürchteten sich, das spürte der Vampir beinnahe. Der Dritte der Wachmänner war etwas älter und unrasiert, sein zerklüftetes Gesicht war ziemlich stark vernarb. Wahrscheinlich was der Mann früher ein Soldat, vielleicht konnte er sich sogar mit Vladecs Kampfkünsten messen. Doch der Vampir reagierte schnell - zu schnell für die Wachen. Bevor diese bemerkten, dass Vladec zum Angriff überging, lag die erste Wache schon blutig am Boden, nachdem er mit der eben angebrachten Unterarmklinge den Kiefer des Wachmanns beinnahe abtrennte. Schon während dem Angriff auf die erste Wache, krümmte sich bereits Vladecs Fleisch und seine Hände verformten sich zu Klauen. Der Vampir zerfetzte die anderen zwei Wachen beinahe gleichzeitig. Nachdem die Wachen tot waren, wandelten sich seine Klauen wieder in menschliche Hände um. Nun musste er aber verschwinden, er wusste nicht, wie viel Wachen auf ihn angesetzt wurden, und es würde ihn nicht verwundern, wenn in kürzester Zeit weitere Soldaten in seinem Zimmer stehen würden. Er stieg über die Leichen, als er bemerkte, dass sich einer der Jungen Wachmänner noch bewegte. Ohne zu zögern zog er seinen Zweihänder und stach in das Gesicht des sich krümmenden Jungen. Eine gelbliche Masse, die nun aus der klaffenden Wunde lief vermischte sich mit dem Blut, und die blanken Knochensplitter darin erschufen einen kranken Kontrast, welcher auf einem Gemälde sicher gut zur Geltung gekommen wäre. Wieder auf der Strasse überlegte Vladec. Einerseits musste er das Dorf sofort verlassen, um sich seinen Weg nicht freikämpfen zu müssen, denn es würden sicher bald andere Wachen kommen, andererseits trieb ihn sein Blutrausch dazu, weitere Menschen abzuschlachten, auch das Verlangen nach dem beruhigendem Gefühl des Wohlbefindens, welches er spürte, wenn süssen Blut durch seinen kalten Körper durchfloss, war gross. Wie schon auf der Reise zu diesem Dorf erschienen wieder Bilder der Vergangenheit vor seinen Augen. Es schien, als ob ihn sein altes Ich Verfolgte. Voller Verbitterung und Selbsthass erinnerte er sich, wie stolz er darauf war, als er den letzten Auftrag ausführte, glücklich darüber, wieder ein Dorf aus dem eisernen Griff eines Vampirs befreit zuhaben, glücklich darüber, dass sein damaliger Mentor,
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