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Registriert: 3. August 2002, 13:45 Beiträge: 955 Wohnort: Bad Aibling
Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für die ganzen Fehler, falschen Wörter und ggf. Ungereihmtheiten
Melchiah war kein schönes Wesen. Er war aber auch nicht grotesk oder hässlich, ihm fehlte lediglich die Anmut und überirdische Aura, die alle seine Brüder in der Blüte ihres Lebens an den Tag legten. Das Furchtbarste an dieser ganzen Sache wird wohl gewesen sein, dass er sich all dessen vollkommen bewusst war. Niemand konnte wohl den Ekel und die Abscheu auch nur ermessen, die er sich selbst entgegen brachte, wenn einmal mehr der Spiegel ihm die grausame Wahrheit unverblümt entgegen schleuderte. Quer über seinen Bauch befand sich eine verschnörkelte, braune Narbe, als wäre einst sein Wanst aufgeschlitzt worden und danach stümperhaft geflickt worden. Auf seinem kahlen Schädel und dem rechten Unterarm war es das gleiche. Dort, wo die Wunden noch frisch waren und die Fäden schlecht gestochen, quoll das fremde Fleisch vorher. Seine Haut war gräulich und rissig, fast schon brüchig wie altes Pergament. Es schien, als hätte das Grab nie aufgehört an ihm zu nagen.
Als er an diesem Morgen in Begleitung seiner beiden Diener über die Felder der kargen Landschaft eilte, war der Himmel von dicken Rauchschwaden überzogen. Das Farbenspiel aus giftigem Grün, unnatürlichem Gelb, Grau und tiefem Schwarz war schrecklich für jeden Menschen anzusehen. Dieses Leichentuch, gewoben in den Schornsteinen von Dark Eden, verpestete das Land, ließ das Vieh verenden und verdarb die Ernte, mitsamt den Wäldern und Wiesen. Da standen sie nun, die Bäume, leblos, kahl und deformiert, mit dürren und brüchigen Ästen. Es war selten, aber wenn eine Frucht dieses grauenhafte nackte Gebilde zierte, so war sie zutiefst bitter und verdorben. Die Wurzeln waren nur noch schwach ins Erdreich gegraben, ein jeder Windstoß wäre in der Lage gewesen sie mühelos umzuwerfen.
In den Köpfen der Menschen gab es keine Erinnerung mehr an die einstige Welt, keine Bilder mehr vor dem geistige Auge an ein Land, dass vor Leben überquoll. Doch selbst wenn, wer könnte mit Bestimmtheit sagen, es seien nicht nur Einbildungen? Ein Wunsch, nach einer besseren Welt der sich in vermeintlichen Erinnerungen manifestierte? Oder das sie unverfälscht seien von der Zeit, unberührt vom Hinzu- und Wegdichten von Dingen? Vielleicht war es aber auch ein Segen. Das Wissen um das verlorene Paradies hätte das Leben in diesen Zeiten womöglich nur noch unerträglicher gemacht als es ohnehin schon war. Wer wollte denn wahrlich daran erinnert werden, dass die kräftigen Farben der Natur gewichen waren und alles hinter einem grauen Schleier lag, der sogar die Luft zum erdrücken schwer machte? Die widernatürliche Decke am Firmament konnte sich aber nicht immer halten. Immer mal wieder tat sich eine Masche darin auf. Wenn man dahinter das Blau für einen kurzen Moment entdeckte, war man vielleicht in der Lage die Schönheit vergangener Tage zu ermessen. Die listige Sonne nutzte ab und zu diesen Augenblick aus, einen hellen Strahl zu schicken. Doch wie diese unwirtlichen Lande todbringend für alles lebendige war, so vergiftete dies ihre Seele vollends mit Hoffnung. Während die Welt der Vampire zu erblühen und gedeihen schien, so starb im selben Moment die der Menschen einen langsamen, qualvollen Tod.
Nach einer Weile breitete sich ein weites Tal vor Melchiah aus, eine steinige Ebene mit scharfen Felsen. Dort, etwas in der Ferne, auf der anderen Seite der Senke, ließ er sich einen neuen prunkvollen Palast erbauen. Dies sollte sein neuer Hauptsitz werden, nahe seines kleinen Geheimnisses, am Fuß des Berges. Der Abstieg war für sie unbeschwert und so kamen sie raschen Schrittes am Bau an. Begrüßt wurden sie von einem Aufseher. Er war ein hochgewachsener Vampir, mir starken aber vernarbten Armen, kantigem Gesicht und finsteren Blick. Neben der Peitsche, deren Riemen voller trockenen Blutes war, hingen viele weitere Utensilien an seinem Gürtel. Niemand vermochte auch nur daran zu denken, welch Gräueltaten am menschlichen Fleisch damit begangen werden konnten, wenn wieder einmal jemand zum Vergnügen abgeführt wurde oder um ein Exempel zu statuieren. Nicht immer war der Reiz der Qual gegeben, die Tränen des Schmerzes nicht so süß und schön das Gesicht in Agonie, wenn der Leib sich krümmte und verkrampfte. Diese Opfer hatten die Gnade eines schnellen Todes. „Lord Melchiah, mein hochgelobter Vater, welch eine Freude euch bei uns zu haben. Ihr werdet höchst zufrieden sein, wenn ihr seht, wie weit wir bereits sind“ sprach der grimmige und verbeugte sich huldigend. Während sie gemeinsam durch die Reihen der schwitzenden und stinkenden Sklaven wanderten, konnte es sich der Aufseher nicht nehmen lassen, sich seiner Führung zu rühmen. Wie sehr habe doch die Arbeitsmoral gelitten und seit dem das Ungeziefer die Peitsche lieber einmal mehr als zu wenig spürte würden ersten Fortschritte deutlich sichtbar. Sei dieses Bauwerk nicht der beste Beweis? Und in der Tat, dachte sich Melchiah, bei diesem Tempo würde es nicht mehr lange dauern, viel schneller als erwartet. Nichts schien dieses emsige Treiben stoppen zu können. Kaum wandte sich Melchiah um, da warf sich plötzlich ein Mensch vor ihm in den Staub. Der Aufseher zückte sofort die Peitsche um diesen Frevel auszumerzen. Wie konnte dieser Sklave es wagen ihn und seinem straffen Regiment Lügen zu strafen? Doch Melchiah hob die Hand und gebot ihm Einhalt. Dieser Akt der Verzweiflung hatte ihn Neugierig gemacht. Würde dieser Wurm es wagen, Worte an ihn zu richten? Würde er Erlösung um fehlen oder gar Befreiung von dem endlichen Dasein, wie es schon viele vor ihm taten? Wusste er denn nicht, dass er es im Diesseits zu Leiden habe bevor er im Jenseits Frieden finden dürfte? War er mutig, dumm oder gar trunken vor Aussichtslosigkeit? Er wartete gespannt bis die ersten Worte flehentlich aus dem Mund des Mannes kamen. „Mein Herr Melchiah, sind wir nicht auch eure Diener? Oder vielleicht gar euer Eigentum das man pflegen sollte, eure Arbeitskraft und Nahrung? Sollte man uns dann nicht genauso hoch halten wie ihr eure Krieger hoch haltet? Oder solltet ihr uns vielleicht nicht gar heiliger halten als alles andere? Doch seit Tagen gönnt man uns keine Ruhe, versagt uns Wasser und Nahrung. Seit je her schändet ihr unsere Kinder und Frauen. Mein Herr Melchiah, wir sterben wie die Fliegen seit euer Kommen vor wenigen Wochen angekündigt wurde. Euer Bauwerk mag jetzt schnell voran schreiten, doch bald werdet ihr niemanden mehr haben, der es euch baut! Glaubt ihr, jener da, den wir den Schlächter nennen, wird es für euch fertig stellen wenn alle dahin gerafft sind? Verzeiht mir meine Worte, doch sind wir alle nur noch Haut und Knochen und werden euch bald den Dienst versagen. Und dann mag es egal sein, wie oft die Peitsche über uns pfeift.“
Das Gesicht von Melchiah bebte vor Zorn. Dies war nicht die Befriedigung des Flehens nach Gnade auf das er sich so gefreut hatte. Wie konnte dieser es wagen! Glaube er mit einem einem dummen Jungen zu tun zu haben? Wagte er es wirklich ihn zu belehren, wie er mit seinem Vieh umzugehen habe? Da ließ er sich die Peitsche reichen und in jenem Moment, da er zum Schlag ausholte, setzte sich der Bettelnde auf und was Melchiah sah, trieb ihm die Angst in das Herz. Er sah den Hunger selbst mitsamt seines verbrauchten Leibes, er sah den ausgemergelten Körper und die Rippen so dominierend hervortreten. Er sah die Augen, die tief in den Höhlen lagen, und hörte den rasselnden Atem des Hungers. Er sah die Lumpen, die er trug und sah die knochigen Finger und fauligen Zähne. Er sah die Schüsseln vor sich mit nicht mehr gefüllt als Maden und dem Tod. Der Tod! Welch grausame Wendung, er war dem Tod nicht entkommen. Lange wähnte er sich in Sicherheit und nun kniete er nun vor ihm, mitten in seinem eigenen Reich. Mit dem Grauen im Herzen lies er die Hand sinken, das hämische Grinsen des Schlächters erstarb als Melchiah sich seinen Begleitern zuwandte. „Wie soll mein Palast je fertig werden, wenn ihr die Menschen einem nach dem anderen ausrottet? Nun frage auch ich euch, würdet ihr diesen mit euren eigenen Händen fertig bauen wenn der Letzte verendet ist?“ sagte Melchiah, doch es folgte keine Antwort. So sprach er zu seinen Dienern „Vernichtet diesen da und verstreut seine Teile über die weiten Lande. Dann nehmt die schwächsten der Menschen außer jenen der vor mir Kniet und schlachtet sie. Gibt das wenige Fleisch was sie an sich haben den anderen zu essen, dass sie zu Kräften kommen! Ich will sie arbeiten sehen!“ Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, ein kurzer Aufschrei und schon war es wieder vorbei. Der Schlächter war in Stücke gerissen und verteilt, wie es geheißen ward. Melchiah hatte unterdessen dem Mann auf dem Boden die Hand gereicht mit den Worten „Du warst sehr mutig, mein Freund. Deiner Angst zuwider hast du Worte gesprochen. Lass mich dich nun an einen anderen Ort bringen“ So führte er den Menschen hinaus in das Feld, vorbei an der toten Natur, dem Hang des Berges entgegen. Der Weg war eigentlich nicht weit und leicht zu bestreiten, aber der Sklave war schwach und ausgezehrt, sein Leib hatte nur noch wenig Kraft und so stolperte er mehr als das er schritt. Wenn er wieder einmal stürzte, wartete Melchiah mit einer beunruhigenden Geduld, bis er sich wieder aufrappelte. Nicht mehr lange, dachte Melchiah sich dabei, dann wären sie dort und der Tod würde seine grausamen Augen wieder von ihm nehmen. Die kalten, dunklen Augen die ihn sogar bis in die Gemächer zu folgen schienen. Es dauerte fast einen halben Tag, bis sie den Fuß des Berges erreichten. Hier war es versteckt vor den Blicken aller Neugierigen und Schnüffler: Melchiah's Tempel. Das Bauwerk war Kreisrund und zur Hälfte in den Berg eingelassen. Seine goldene Kuppel wurde von starken Säulen getragen und ein mächtiges Eisentor verweigerter all jenen den Zutritt, die nicht sein Meister waren. So zog Melchiah einen Schlüssel hervor und als er ihn im Schloss drehte, schwang das Tor ächzend nach innen auf. Wie von Magie entzündeten sich die Fackeln. Ein grausames Monstrum erwachte zum Leben, man war verführt zu glauben, es würde einen Atem sein eigen nennen. Der Vampir betrat als erstes den weit aufgerissenen Schlund. Der Marmorboden spiegelte das Licht mystisch wieder, das einzige Geräusch war als das Feuer loderte. In der Mitte des Raumes stand ein Altar, dessen Fläche stark von Ruß überzogen war. Am höchsten Punkt der Kuppel war ein Loch und trotzdem drang kein Licht herein. Jeder, dessen Schritte hier zum ersten mal hallten, richtete seinen Blick automatisch auf die Statue, die gegenüber vom Eingang positioniert war. Es war ein Skelett, gehüllt in einen Schwarzen Mantel. Unter der Kapuze, die über den blanken Schädel gezogen war, lugten lange, weiße Haare hervor. Sie fielen auf das, was das Gerippe in den Händen hält: das Abbild eines Toten. Der Körper desjenigen war so verbraucht wie der des Menschen, der es betrachtete. Der Ausdruck auf dem Gesicht des Skeletts, mit seinem offenen Mund und leeren Augenhöhlen, wirkte, als würde es über den Verlust des Toten trauern. Aber was wurde betrauert? Die einstige, köstliche Schönheit des Verblichenen, die sich noch deutlich abzeichnete, oder vielleicht auch die Unschuld, die verloren ward? Je länger der Lebendige es betrachtete, desto mehr und mehr kroch die Angst ihm ins Herz und vergiftete seine Gedanken. Ja, es ließ ihn schon die schlimmsten Szenarien ausmalen was nun passieren würde. Er wusste, dass er in dem Moment, wo er den Clanherren mit seinen Worten tadelte, sein Leben verwirkt hatte. Ein schnelles, schmerzloses Ende habe er haben wollen, kein Unbekanntes, grausames.
Melchiah trat an ihn heran. „Hast du Angst?“ fragte der Vampir. Mehr als ein Nicken brachte der Todgeweihte nicht zustande. Sanft strich Melchiah ihm über die eingefallene Wange „Keine Sorge, der Schmerz wird nicht sehr lange dauern.“ sagte er und führte ihn mit diesen Worten langsam zum Altar. Nach dem er den Menschen gebettet hatte richtete sich sein Blick wieder auf die Statue. „Sieh ihn dir an, den Tod, wie sehr er über den Verlust seines Sohnes trauert. Und doch, ich bin immer mit ihm Verbunden, auch wenn uns Welten trennen. Ich spüre seinen Griff auf meiner Seele, wie er sie zu sich hinab ziehen will. Täglich stieg früher hier Rauch auf, um seine Trauer zu beschwichtigen und irgendwann glaubte ich ihm gar entkommen. Doch das er sich mir durch dich zeigte, bewies mir, welch ein Narr ich doch war. Er fordert weiterhin ein Tribut für mein Unleben.“ sprach er weiter. Nach einer kurzen Pause, als erwarte er gar eine Antwort vom Todgeweihten, umrandete er den Altar und bewegte sich geradewegs auf das Gebilde zu. „Vor 500 Jahren stieg Kain in die Unterwelt und entriss dem Tod sechs Seelen. Meine, die dabei die am wenigsten bedeutende war, sollte fortan als ein Wesen beider Welten existieren, auf dem schmalen Grad zwischen den Lebenden und den Toten. Ob es ein Fluch oder Segen ist? Ich kann es dir nicht sagen. Aber meine Brüder erblühten in ihrem Dasein als Vampire und wuchsen zur Schönheit und Perfektion, während mein Körper sich nicht einmal der Fäulnis entledigen konnte. Meine Wunden, die mir das verrottende Fleisch immer wieder schlägt, muss mit eurem gefüllt werden. Welch eine Kreatur werde ich wohl noch werden? Aufgebläht von all der Fäulnis wohl? Der Tod will mich einfach nicht gehen lassen. Und während ich Kain aus vollstem Herzen ergeben bin und Danke, denn ich erinnere mich nur noch an eine endlose Leere, so fordert auch der andere Meister meine Loyalität und im Schatten seines Zorns muss ich Tribute entrichten, auf das er meine Seele schont und in diesem Körper verweilen lässt. Alleine durch meinen Stand als Nekromant habe ich eine besondere Verbindung mit dem Tod, eine grausame und wunderschöne zugleich, eine Verbindung die mein Vater oder meine Brüder nie verstehen werden. Der Tod hat sie alle verlassen, aufgegeben, jedoch mich nicht. Mich liebt er noch so sehr, dass sein Griff Ketten gleichen. Wie muss er sich fühlen, da ich ihn immer wieder wegstoße? Würde nicht ein jeder Vater dann versuchen das Kind noch mehr an sich zu drücken?“ entfuhr es Melchiah weiter. Zu den Füßen der Statue stand eine Schlüssel voller Öl. Nach dem er sie aufhoben hatte, wandte er sich wieder dem Menschen zu, welcher sich Starr vor Angst nicht bewegen konnte. Nur heiße Tränen stiegen ihm in die Augen. Er würde bei lebendigem Leib verbrannt werden „Ssssh, ruhig, weine doch nicht mein tapferer Mensch! Freu dich, dein Leid ist vorbei. Er wird dich umarmen und lieben, bis der Tag kommt, wo vielleicht ich mich sogar wieder in seine Arme begebe!“ So vergoss er das Öl über ihn. „Sieh den Tod an.“ sprach Melchiah sanft, aber als der Sklave nicht folgte, schrie er ihm die gleichen Worte noch einmal entgegen. Schließlich verlor er die Geduld, packte den Kopf und drehte ihn der Statue entgegen. Als die Tränen dann kurzzeitig versiegten, erblickte der Mensch da einen neuen Ausdruck im Gesicht des Todes? Ja, war da nicht auch ein Funke der Liebe zu sehen, oder der Freude, das er, der Tod, den wertloser Sklaven endlich in seine Arme schließen konnte? Würde er vielleicht doch, nach all den Jahren, zu einer besseren Ruhe gehen als er je kannte? Nach Hause, in das Nichts? Zuerst spürte er ein Kribbeln, dann eine unsägliche Hitze. Ein süßlicher Geruch stieg ihm in die Nase, er hörte sich selbst schreien, spürte sich selbst winden vor Schmerz und das erste Mal seit Jahren stieg wieder Rauch aus dem Tempel in den Himmel auf. „Bitte, nimm dieses Opfer und verschone mich ein weiteres Mal. Und auch wenn ich deiner Liebe nicht würdig bin, so will ich dich entlohnen, für jeden Vampir, den ich aus dem Grab entsteigen lasse.“.
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